FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren zur Wochenmitte weiter seitwärts. Gute Quartalszahlen der beiden DAX-Unternehmen SAP und Covestro sorgen für Kursgewinne bei deren Aktien - insbesondere bei SAP, in der Breite verpuffen sie aber wirkungslos. Auch wenn beide Unternehmen ihre Ausblicke angehoben haben, befreit das die Aktienmärkte nicht aus seiner derzeitigen Lethargie.

Der DAX notiert mit 15.222 Punkten knapp behauptet, der Euro-Stoxx-50 legt dagegen um 0,3 Prozent zu, gestützt unter anderem von Kursgewinnen bei Luxusgüteraktien wie dem Schwergewicht LVMH. Anleger wie Fondsmanager dürften zunächst abwarten, bis es von der nun anlaufenden Berichtssaison der Unternehmen mehr Ausblicke gebe, heißt es im Handel. Dazu komme, dass die Aktienbewertungen bereits hoch seien und mit ihnen auch die entsprechenden Erwartungen an die Quartalsergebnisse.

Etwas bremsend wirkt, dass der Impfstoff von Johnson & Johnson wegen Nebenwirkungen zunächst nicht nach Europa kommen wird. "Das bedeutet, dass die Geschwindigkeit auf dem Weg zur Herdenimmunität weiter abnimmt und es länger bis zur Wiedereröffnung der Wirtschaft dauert", sagt Sebastien Galy, Makrostratege von Nordea Asset Management.


   SAP-Aktie große DAX-Stütze 

SAP gewinnen 3 und Covestro 0,2 Prozent. SAP hat insbesondere mit einem deutlich stärker als erwartet ausgefallenen Anstieg der operativen Gewinnmarge positiv überrascht. Darüber hinaus wurde aber auch der Ausblick für 2021 angehoben. Das habe man nicht erwartet, so die Analysten von Berenberg. Die gleichzeitige Anhebung des Unternehmensausblicks für den Umsatz 2021 spiegele eine schnellere Erholung im Cloud-Geschäft wider, kommentiert Citi. Gleichwohl sei der Unternehmensausblick für den Gewinn unverändert geblieben.

Covestro hat den Ausblick für das laufende Jahr angesichts eines besser als erwartet ausgefallenen Geschäftsverlaufs erhöht. Im ersten Quartal hat der Werkstoffhersteller das operative Ergebnis knapp verdreifacht und die eigenen Erwartungen erfüllt. Zum eher mageren Kursplus heißt es im Handel, viele Erholungsstorys seien bereits eingepreist, so im Bereich Auto oder auch Chemie.

Als "ausgezeichnet" werden die Umsatzzahlen des Luxusgüterkonzerns LVMH im Handel gelobt. LVMH hat im ersten Quartal ein überraschend kräftiges Umsatzplus erzielt und profitierte auch von der Integration des übernommenen US-Juweliers Tiffany. Analystenseitig hagelt es darauf höhere Kursziele. LVMH gewinnen 2,8 Prozent, das Rekordhoch wurde auf 614 Euro hochgeschraubt. In ihrem Sog legen Kering um 1,1 und Richemont um 3,2 Prozent zu.

Aber auch für die Immobilienwerte geht es nach oben, deren Index steigt in Deutschland um 1,0 Prozent. Im Handel wird darauf verwiesen, dass nun für Donnerstag eine Entscheidung des Bundessverfassungsgerichtes zum Berliner Mietendeckel anstehe.


   Hella mit konservativem Ausblick 

Neunmonatszahlen hat Hella (-2,1%) vorgelegt. Der Engpass bei Chips habe sich schlechter entwickelt als erwartet und es gebe noch keine Anzeichen für eine Wiedergewinnung entgangener Absatzvolumen, kommentieren die Analysten von Citi Zahlen und Ausblick.

Aumann brechen um 12 Prozent ein. Der Autozulieferer hat sowohl schwache Daten für das Vorjahr als auch einen enttäuschenden Ausblick abgeliefert. Dazu soll die Dividende gestrichen werden. Problematisch sei, dass Aumann trotz der Aussicht auf Besserung in der Coronakrise von einem schwachen Auftragseingang spreche, so Börsianer. Deutsche Beteiligungs AG verlieren 10,1 Prozent. Die Aktie wird ex Bezugsrecht gehandelt, nachdem das Unternehmen am Montag eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte.

Als durchwachsen werden Geschäftszahlen und Ausblick der britischen Supermarktkette Tesco (-2,1%) bezeichnet. Der Gewinneinbruch beim Vorsteuergewinn sei sehr unschön, andererseits könne der Markt sich positiv auf den starken Anstieg der Online-Verkäufe fokussieren, so Händler.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.978,25       0,28       11,26      11,98 
Stoxx-50                3.364,01       0,36       11,95       8,23 
DAX                    15.222,02      -0,08      -12,34      10,96 
MDAX                   32.795,59       0,40      129,45       6,49 
TecDAX                  3.501,74       0,42       14,71       8,99 
SDAX                   15.834,73       0,67      104,99       7,25 
FTSE                    6.925,82       0,51       35,33       6,66 
CAC                     6.209,36       0,41       25,26      11,85 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,28                   0,01      -0,52 
US-Zehnjahresrendite        1,64                   0,02      -1,04 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mi, 8:43  Di, 17:34    % YTD 
EUR/USD                   1,1954     +0,04%      1,1966     1,1932    -2,1% 
EUR/JPY                   130,38     +0,05%      130,28     130,31    +3,4% 
EUR/CHF                   1,1037     +0,32%      1,1007     1,1007    +2,1% 
EUR/GBP                   0,8679     -0,14%      0,8677     0,8683    -2,8% 
USD/JPY                   109,07     +0,01%      108,86     109,23    +5,6% 
GBP/USD                   1,3774     +0,17%      1,3790     1,3741    +0,8% 
USD/CNH (Offshore)        6,5339     -0,17%      6,5391     6,5446    +0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                63.152,75     -0,01%   64.529,59  63.135,82  +117,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  61,67      60,18       +2,5%       1,49   +26,7% 
Brent/ICE                  64,96      63,67       +2,0%       1,29   +25,9% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.733,46   1.744,30       -0,6%     -10,84    -8,7% 
Silber (Spot)              25,27      25,38       -0,4%      -0,10    -4,2% 
Platin (Spot)           1.178,30   1.160,50       +1,5%     +17,80   +10,1% 
Kupfer-Future               4,09       4,03       +1,4%      +0,06   +16,0% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 14, 2021 10:24 ET (14:24 GMT)