FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Rally der vergangenen Tage geht es an den europäischen Aktienmärkten am Mittwochmittag etwas nach unten. Nach den Aufschlägen in den vergangenen Tagen ohne fundamentalen Rückenwind überrascht dies nicht. Kurstreiber in den vergangenen Tagen dürfte vor allem Window-Dressing gewesen sein, also die gezielte Kurspflege durch Institutionelle Anleger, die sich dabei die dünnen Umsätze an den Börsen zwischen den Jahren zu Nutze machen. Für den DAX geht es 0,4 Prozent auf 15.907 nach unten, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,3 Prozent auf 4.298 nach.

Die Anleihen notieren europaweit knapp im Minus, der Euro kostet wenig verändert 1,13 Dollar. Die Liquidität an den Märkten hat nun wieder zugenommen, nachdem an der Börse in London ab heute wieder gehandelt wird. Relevante Nachrichten sind weiterhin Mangelware und ein Großteil der Marktteilnehmer wird erst nach Neujahr wieder aktiv werden.


   Chipmangel wird Automobilbranche noch länger belasten 

Die Automobilzulieferer leiden massiv unter dem Teilemangel und verspüren zusätzlich Druck der Automobilhersteller. Nach Ansicht der NordLB ist es aber auch zu eklatanten Fehleinschätzungen bei den Chip-Bestellungen gekommen. Gewinnwarnungen habe es von Hella, Schaeffler und Continental gegeben. Ernüchternd sei einmal mehr die Tatsache, dass sich selbst die Experten der Konzerne bei der Chip-Planung völlig verkalkuliert hätten. Auch 2022 werde sich der Chip-Mangel noch fortsetzen. Der nächste Teileengpass sei auch schon abzusehen, nämlich aufgrund der boomenden Elektromobilität dann bei den Batterien. Der Sektor der Automobilwerte ist mit einem Abschlag von 0,8 Prozent aktuell Schlusslicht in Europa, Infineon verlieren 1,3 Prozent, Faurecia 1,8.

Brenntag (+0,2%) steckt weiter im globalen Lieferketten-Drama. Die Engpässe werden sich erst im zweiten Halbjahr auflösen, erwartet Christian Kohlpaintner, CEO des Chemikalienhändlers. "Im Frühjahr sind wir von einer Normalisierung bis zum Sommer ausgegangen, die dann nicht eingetreten ist. Die Belastungen und Verwerfungen waren deutlich tiefer als angenommen", sagte Kohlpaintner dem Handelsblatt.


   Veranstaltungsbranche leidet unter Omikron 

Die Veranstaltungsbranche befindet sich nach Aussage von CTS-Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg in einem "dramatischen Überlebenskampf". Gerade sei es wieder bergauf gegangen, "doch dann kamen die rasant wachsenden Inzidenzen und die Nachrichten zu Omikron", so Schulenberg laut Frankfurter Allgemeine Zeitung. "Zu Weihnachten 2020 lagen wir beim Kartenverkauf 95 Prozent unter dem Niveau von 2019, 2021 sind es 'nur' 60 Prozent, was aber natürlich immer noch viel zu wenig ist." CTS Eventim verlieren 0,5 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.298,33      -0,3%        -13,60        +21,0% 
Stoxx-50                3.825,53      -0,1%         -3,50        +23,1% 
DAX                    15.907,01      -0,4%        -56,69        +16,0% 
MDAX                   35.224,40      -0,2%        -76,62        +14,4% 
TecDAX                  3.923,53      -0,3%        -10,04        +22,1% 
SDAX                   16.373,77      -0,6%        -91,85        +10,9% 
FTSE                    7.436,55      +0,9%         64,45        +14,1% 
CAC                     7.178,39      -0,0%         -2,72        +29,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut       +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,22                    +0,03         +0,35 
US-Zehnjahresrendite        1,49                    +0,01         +0,58 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mi, 7:54 Uhr  Di,17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1302      -0,0%        1,1305        1,1314   -7,5% 
EUR/JPY                   129,89      +0,1%        129,88        129,79   +3,0% 
EUR/CHF                   1,0376      +0,1%        1,0373        1,0375   -4,0% 
EUR/GBP                   0,8411      -0,0%        0,8419        0,8423   -5,8% 
USD/JPY                   114,93      +0,1%        114,89        114,73  +11,3% 
GBP/USD                   1,3438      +0,0%        1,3422        1,3430   -1,7% 
USD/CNH (Offshore)        6,3686      -0,1%        6,3723        6,3739   -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                47.641,79      -0,2%     47.784,17     48.421,61  +64,0% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  75,58      75,98         -0,5%         -0,40  +59,7% 
Brent/ICE                  78,73      78,94         -0,3%         -0,21  +56,7% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.796,21   1.806,38         -0,6%        -10,18   -5,4% 
Silber (Spot)              22,88      23,03         -0,7%         -0,15  -13,3% 
Platin (Spot)             974,99     978,58         -0,4%         -3,59   -8,9% 
Kupfer-Future               4,40       4,43         -0,9%         -0,04  +24,8% 
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December 29, 2021 06:49 ET (11:49 GMT)