FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigen sich am Donnerstagmittag mit kleineren Abgaben. Die Aktienmärkte werden weiter hin- und hergerissen zwischen der Erwartung einer starken Wirtschaftserholung im laufenden Jahr und der Sorge vor steigender Inflation. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries liegt mit 1,44 Prozent auf einem neuen Jahreshoch. Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 13.927 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.699 Punkte nach unten.

Die Commerzbank bemerkt dazu, dass die steigenden US-Renditen auch die berechtigte Annahme des Marktes reflektierten, dass die US-Staatsverschuldung weiter anschwillt und deswegen ein höheres Angebot von US-Staatspapieren zu erwarten sei. Die Notenbank machen derweil klar, dass sie an ihrer lockeren Geldpolitik bis auf weiteres festhalten wollen. Preisanstiege dürften sich als ein vorübergehendes Phänomen erweisen. Dieses klares Bekenntnis der Zentralbanken ist grundsätzlich stützend für Risikoassets.


   Banken Gewinner steigender Zinsen 

Der jüngste Renditeanstieg festigt die neue Favoritenstellung der Banken in Europa neben Rohstoffwerten. "Wichtig ist, dass die Notenbanken die extrem niedrigen Zinsen am kurzen Ende beibehalten", so ein Marktteilnehmer. "Die zunehmende Zinsdifferenz zwischen Kurz- und Langläufern wirkt für die Banken wie eine Gelddruckmaschine", betont er. Der Sektor der europäischen Banken notiert seit Jahresbeginn rund 15 Prozent im Plus. Aktuell gewinnt er 1,3 Prozent.

Für die Einzelwerte liefert die auf Hochtouren laufende Berichtssaison frische Impulse. Von "mauen" Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Bayer. Der Konzern ist 2020 wegen milliardenschwerer Rückstellungen und Wertminderungen überwiegend im Zusammenhang mit dem übernommenen Monsanto-Konzern massiv in die roten Zahlen gerauscht. Die DZ Bank verweist zudem auf negative Währungseffekte. Bayer verlieren 4,2 Prozent.

Die Aktionäre der Munich Re (+3,2%) können sich trotz des deutlichen coronabedingten Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr über eine stabile Dividende freuen. Die Ausschüttung je Aktie soll wie im Vorjahr 9,80 Euro betragen. Der Rückversicherer bestätigte zudem die in Aussicht gestellten Zahlen für 2020 sowie den Ausblick für das laufende Jahr.

BAE Systems notieren in London nach der Zahlenvorlage 0,5 Prozent im Plus. Bei Analysten stoßen sie auf Wohlgefallen: So heißt es von Jefferies, BAE scheine in der stärksten Position seit einem Jahrzehnt zu sein. Vor allem der Luft- und Marinebereich des Rüstungsunternehmens habe sich stark entwickelt. Der Cashflow habe zwar etwas unter Erwarten gelegen, was aber kompensiert werde durch den Ausblick bis 2023.

Für Telefonica geht es an der Madrider Börse um 0,2 Prozent nach oben. Der Telekomkonzern hat für das vierte Quartal wieder einen Gewinn ausgewiesen. Die Citigroup spricht von Kennzahlen, die sich über den Erwartungen bewegten.

Im TecDAX gewinnen Aixtron 13,8 Prozent. "Der Auftragseingang entwickelt sich sehr stark", sagt ein Marktteilnehmer. Damit seien auch die Perspektiven für die Umsatz- und Gewinnentwicklung gut.


   Aston Martin schießen nach oben 

Als ordentlich angesichts der Corona-Folgen werden die Zahlen des französischen Versicherers Axa (+4,3%) im Handel eingestuft. Wichtig sei, dass genau die erwartete Dividende von 1,43 Euro geliefert werde. Standard Chartered (-5,2%) stehen unter Druck, nachdem die britische Bank im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch verzeichnete. Der Vorsteuergewinn ging um 40 Prozent zurück.

Aston Martin schießen um 6,4 Prozent nach oben. Die Analysten von Citi unterstreichen, dass die Auslieferungen im vierten Quartal bereits deutlich über den Erwartungen gelegen hätten. AB Inbev geben um 4,5 Prozent nach. Die Citigroup spricht von einer enttäuschenden Gewinnentwicklung.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.699,31      -0,18       -6,68       4,13 
Stoxx-50                3.179,74      -0,43      -13,77       2,30 
DAX                    13.926,88      -0,35      -49,12       1,52 
MDAX                   31.772,35       0,04       13,68       3,17 
TecDAX                  3.377,76       0,31       10,45       5,14 
SDAX                   15.364,88       0,53       81,72       4,06 
FTSE                    6.676,00       0,26       17,03       3,07 
CAC                     5.800,38       0,04        2,40       4,48 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,25                   0,06      -0,49 
US-Zehnjahresrendite        1,46                   0,08      -1,22 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Do, 8:36  Mi, 17:20   % YTD 
EUR/USD                   1,2226     +0,50%      1,2171     1,2129   +0,1% 
EUR/JPY                   129,77     +0,76%      129,03     128,54   +2,9% 
EUR/CHF                   1,1075     +0,39%      1,1030     1,1022   +2,5% 
EUR/GBP                   0,8650     +0,55%      0,8608     0,8602   -3,1% 
USD/JPY                   106,15     +0,26%      106,03     105,98   +2,8% 
GBP/USD                   1,4133     -0,06%      1,4138     1,4099   +3,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,4527     +0,06%      6,4504     6,4537   -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                50.138,75     +2,70%   50.479,50  49.667,75  +72,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  63,41      63,22       +0,3%       0,19  +30,2% 
Brent/ICE                  67,10      67,04       +0,1%       0,06  +29,7% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.784,38   1.805,33       -1,2%     -20,95   -6,0% 
Silber (Spot)              27,87      27,98       -0,4%      -0,11   +5,6% 
Platin (Spot)           1.255,30   1.270,40       -1,2%     -15,10  +17,3% 
Kupfer-Future               4,32       4,29       +0,5%      +0,02  +22,7% 
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February 25, 2021 07:04 ET (12:04 GMT)