FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen dürften mit kleinen Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten. Am fundamentalen Umfeld hat sich aber nichts geändert. Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen im Kampf gegen die Inflation droht die Wirtschaft in die Rezession zu treiben. Die steigende Zahl an Gewinnwarnungen der Unternehmen ist ein Warnsignal, die Anleger dürften daher weiter vorsichtig agieren. Akzente könnte am Freitag die Bekanntgabe europäischer Einkaufsmanagerindizes für September setzen - hier wird mit Rückgängen gerechnet.

Der DAX wird bei rund 12.575 Punkten indiziert nach einem Schluss von 12.532 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn bei 3.429 ab nach 3.427 Stellen.


   Hält das Jahrestief im DAX? 

Die entscheidende Frage lautet weiterhin: Hält das bisherige Jahrestief im DAX aus dem Juli bei 12.390 Punkten? "Bei einem Unterschreiten des Jahrestiefs würden die runde 12.000 und anschließend das Verlaufstief aus dem Oktober 2020 ins Blickfeld rücken", so QC Partners. Es gebe aber durchaus Hoffnung. Zuletzt seien an schwachen Tagen immer Schnäppchenjäger in den Markt gekommen. Diese Schnäppchenjäger könnten dafür sorgen, dass der DAX spätestens im Bereich seines Jahrestiefs Halt findet.

Die anstehenden Wahlen in Italien am kommenden Sonntag stellen derweil für die Kapitalmärkte ein überschaubares Risiko dar. Ein Sieg des rechten Parteienbündnisses unter Führung von Giorgia Meloni ist nach Einschätzung der Union Investment zwar so gut wie sicher. Anders als bei den Parlamentswahlen im März 2018 führe die italienische Rechte aber keinen explizit anti-europäischen Wahlkampf. Vielmehr sei im Wahlmanifest das Bekenntnis zu lesen, dass Italien Teil der Europäischen Union (EU) und der transatlantischen Allianz sei.


   Hypoport kassiert Prognose 

Nach Aussetzung der Jahresprognose dürften Hypoport abverkauft werden. Vorbörslich verlieren die Titel 22 Prozent. Die Nachfrage in der Immobilienfinanzierung sowie im Corporate-Finance-Geschäft sei im zweiten Halbjahr bisher sehr schwach. Wegen der Kombination aus sprunghaftem Zinsanstieg, extremer Inflation und Rezessionsängsten sowie der Hoffnung auf stärker fallende Immobilienpreise hielten sich Verbraucher mit Transaktionen zurück.

Beobachter hatten damit gerechnet, dass sich die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen nach einem starken ersten Halbjahr abschwächen würde, allerdings nicht in dieser Höhe und Geschwindigkeit. Noch in einer Studie im August war Hauck & Aufhäuser davon ausgegangen, dass Hypoport das EBIT-Ziel für das laufende Jahr erreichen werde. Die Hypoport-Gewinnwarnung könnte den Immobiliensektor insgesamt belasten.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:06 Uhr    % YTD 
EUR/USD           0,9831        -0,1%     0,9837         0,9815   -13,5% 
EUR/JPY           139,75        -0,2%     140,06         139,53    +6,8% 
EUR/CHF           1,0221        +0,1%     1,0232         1,0183    -7,3% 
EUR/GBP           0,8746        +0,1%     0,8741         0,8713    +4,1% 
USD/JPY           142,13        -0,2%     142,34         142,19   +23,5% 
GBP/USD           1,1243        -0,1%     1,1254         1,1263   -16,9% 
USD/CNH           7,1003        +0,2%     7,0844         7,0852   +11,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        19.375,19        +1,1%  19.171,97      18.841,91   -58,1% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          83,31        83,49      -0,2%          -0,18   +18,4% 
Brent/ICE          90,20        90,46      -0,3%          -0,26   +22,0% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.672,28     1.671,30      +0,1%          +0,98    -8,6% 
Silber (Spot)      19,67        19,68      -0,0%          -0,01   -15,6% 
Platin (Spot)     900,03       904,83      -0,5%          -4,80    -7,3% 
Kupfer-Future       3,45         3,48      -0,9%          -0,03   -22,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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September 23, 2022 02:01 ET (06:01 GMT)