FRANKFURT (Dow Jones)--Der Abgabedruck an Europas Börsen hält am Freitagmittag an. Die Vorlagen sind eher belastend - vor allem bei der Inflation: Hier sind die deutschen Erzeugerpreise im Juli regelrecht explodiert. Sie sprangen um 10,4 Prozent gegen Vorjahr. Das war der stärkste Anstieg seit 1975. Das Gerede der Notenbanken von einer angeblich nur "temporären" Inflation werde damit immer unglaubwürdiger, heißt es. Für den Aktienmarkt bedeutet steigende Inflation aber zumeist fallende Gewinnmargen.

Auch aus China kommen weiter negative Entwicklungen. Dort standen weiter die Aktien der großen Internet-Unternehmen unter Druck. Bereits seit Monaten geraten immer wieder private Plattform-Unternehmen in den Fokus chinesischer Regulierungsbehörden. Jüngstes Beispiel sind Anbieter von Computer- und Smartphone-Spielen. China hat jetzt ein umfassendes Datenschutzgesetz verabschiedet, mit dem der Nutzung von Daten durch Tech-Firmen Grenzen gesetzt werden sollen.


   Kleiner Verfall am Terminmarkt 

Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 15.695 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,2 Prozent auf 4.118 Punkte. Für wenig Bewegung hat bislang der kleine Verfall am Terminmarkt gesorgt. Am Mittag laufen die Optionen auf Indizes wie den DAX aus, am Abend die auf einzelne Aktien.

Weiter unter Druck stehen Auto-Aktien: Nach der gedrosselten Produktion bei Toyota wirkt sich der Chip-Mangel in der Autoindustrie nun auch auf die VW-Produktion in Wolfsburg aus. Volkswagen werde kommende Woche im Stammwerk auf allen Fertigungslinien nur in einer Schicht produzieren, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Auch bei BMW werde von Engpässen gesprochen, hier laufe die Produktion allerdings normal, heißt es aus dem Handel. Die Auto-Titel im DAX fallen bis zu 2,1 Prozent. Europaweit fällt der Sektor 1,3 Prozent.

Für die Aktie von Marks & Spencer (M&S) geht es nach der Anhebung des Ausblicks um 11,1 Prozent nach oben. Der britische Einzelhändler erwartet nun einen bereinigten Vorsteuergewinn für das Geschäftsjahr 2022 oberhalb der Spanne von 300 bis 350 Millionen Pfund, was Jefferies als konservativ einstuft. Die Analysten sehen noch weiteren Spielraum für Steigerungen im Hinblick auf die weiter anziehende Mobilität der Konsumenten in Großbritannien.

Die Aktien der Container-Reederei Hapag-Lloyd fallen um 4,5 Prozent. Hier sehen die Analysten von Metzler keine rosige Zukunft mehr und stufen die Aktien gleich doppelt herunter von "Buy" auf "Sell". Der bisher preistreibende Stau im Containerverkehr dürfte sich bald auflösen und die Margen dürften sinken.


   Bietergefecht um Morrison entschieden 

Bewegung gibt es im M&A-Bereich: Das Bietergefecht um die britische Supermarktkette Morrison scheint entschieden. Kurz vor Ablauf der Frist hatte die US-Beteiligungsgesellschaft Clayton Dubilier & Rice (CD&R) am Vorabend das Gebot auf 285 Pence je Aktie erhöht. Das Morrison-Management hat das Angebot angenommen. Die Aktien steigen in London um 4,3 Prozent auf 291 Pence.

Bei Aumann geht es 6,5 Prozent nach oben: Wie bereits im ersten Quartal sticht auch im zweiten Quartal bei dem Hersteller von Automatisierungslösungen für die Elektromobilität der Auftragseingang positiv heraus.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.120,03      -0,1%         -4,68         +16,0% 
Stoxx-50                3.597,99      -0,2%         -7,73         +15,8% 
DAX                    15.703,57      -0,4%        -62,24         +14,5% 
MDAX                   35.512,20      -0,3%        -96,70         +15,3% 
TecDAX                  3.854,53      +0,3%         12,78         +20,0% 
SDAX                   16.713,12      -0,6%       -107,54         +13,2% 
FTSE                    7.049,04      -0,1%         -9,82          +9,3% 
CAC                     6.586,12      -0,3%        -19,77         +18,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,50                    -0,01          +0,08 
US-Zehnjahresrendite        1,24                    -0,01          +0,32 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Fr, 8:35 Uhr  Do, 17:26 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1682      +0,0%        1,1683         1,1689   -4,4% 
EUR/JPY                   128,09      -0,1%        128,13         128,25   +1,6% 
EUR/CHF                   1,0707      -0,2%        1,0708         1,0733   -1,0% 
EUR/GBP                   0,8579      +0,2%        0,8579         0,8552   -3,9% 
USD/JPY                   109,65      -0,1%        109,67         109,74   +6,2% 
GBP/USD                   1,3616      -0,2%        1,3619         1,3666   -0,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,5034      +0,0%        6,5068         6,4992   +0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                47.222,26      +1,3%     47.103,51      45.596,76  +62,6% 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  63,20      63,69         -0,8%          -0,49  +31,2% 
Brent/ICE                  65,93      66,45         -0,8%          -0,52  +29,4% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.783,91   1.780,35         +0,2%          +3,56   -6,0% 
Silber (Spot)              23,19      23,25         -0,3%          -0,06  -12,1% 
Platin (Spot)             982,00     977,88         +0,4%          +4,13   -8,3% 
Kupfer-Future               4,06       4,04         +0,4%          +0,01  +15,0% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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August 20, 2021 06:48 ET (10:48 GMT)