FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigten sich auch am Freitag freundlich. Das Umfeld blieb günstig angesichts eines besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht sowie der Hoffnung auf ein Covid-Medikament von Pfizer. "Der Job-Motor in der größten Volkswirtschaft der Welt läuft. Gleichzeitig geht die Arbeitslosenquote stärker und schneller zurück als erwartet", hieß es bei QC Partners. Allerdings blieben die Lohnsteigerungen mit 4,9 Prozent überdurchschnittlich hoch.

Der DAX gewann 0,2 Prozent auf 16.054, bei 16.085 wurde ein neues Rekordhoch markiert. Für den Euro-Stoxx-50 ging es deutlicher um 0,7 Prozent auf 4.363 Punkte nach oben - hier stützten unter anderem Aufschläge im Bankensektor von 1 Prozent. Banken erholten sich damit von den Vortagesverlusten in Reaktion auf den deutlichen Renditenrückgang nach den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank und Bank of England, die mit ihren jüngsten Maßnahmen und Aussagen eher taubenhaft ankamen. An den Anleihemärkten fielen die Renditen am Freitag weiter.


   Pfizer legt Studienergebnisse zu Covid-Medikament vor 

Zu den Spitzenwerten im Bankensektor zählten österreichische Banken mit Raiffeisen Bank International (+3,7%) und Erste Group (+5%). Kurstreiber bei Erste war der Ausstieg der spanischen Caixabank.

Pharmawerte verloren dagegen 1,8 Prozent. Hier belasteten Studienergebnisse von Pfizer zu einem Covid-Medikament mit sehr hoher Wirksamkeit. Biontech, Zulieferer und andere Aktien aus dem Impfstoff-Universum gaben daraufhin nach. Für den Medizingeräte-Hersteller Sartorius ging es um 7,8 Prozent nach unten, während der Kurs von Merck, die Lipide an Biontech liefert, um 6,6 Prozent nachgab. Für die Aktie des Diagnostikunternehmens Qiagen ging es um 3,6 Prozent nach unten. Biontech selbst verloren auf Xetra 17,4 Prozent.

Aktien aus dem Touristik-Sektor (+1,4%) profitierten hingegen von den Pfizer-Nachrichten: So legten Lufthansa 6,1 Prozent zu, Fraport 2,2 Prozent sowie TUI 6,1 Prozent. Für Air France ging es 4,6 Prozent nach oben.

Die Varta-Aktie stürzte um 14,7 Prozent ab. Der Batteriehersteller hat mit seinem Quartalsbericht enttäuscht und die Prognose gesenkt. United Internet gewannen dagegen 4,6 Prozent auf 34 Euro. Aktionär Ralph Dommermuth plant die mehrheitliche Übernahme des Telekommunikationsunternehmens und will 17 Millionen Aktien zum Stückpreis von 35 Euro übernehmen.

Gea verloren 2,5 Prozent nach gemischten Zahlen. Hier ist der Umsatz unter, der Gewinn aber über den Erwartungen ausgefallen. Damit stachen die Margen positiv heraus, und auch der Auftragseingang hat sich günstig entwickelt. Krones gewannen 2,3 Prozent. "Das sind in der Breite gute Zahlen", sagte ein Marktteilnehmer zu Krones. Sie lägen alle über den Erwartungen.


   Luxusgüterherstellern geht es besser als befürchtet 

Andritz brachen an der Wiener Börse nach den Quartalszahlen um 7,8 Prozent ein. Störend sei bei dem Maschinen- und Anlagenbauer weniger der Umsatzrückgang, der sich durch Basiseffekte zum Corona-Jahr 2020 ergebe. Negativ überrascht habe der Einbruch im Auftragseingang um 14,5 Prozent. "Es macht ein bisschen den Eindruck, als haben die Maschinenbauer das Peak ihrer Aufträge überschritten", sagte ein Händler.

Die Sorgen über eine Nachfrageschwäche in China für den Luxusgütersektor haben sich als übertrieben herausgestellt. Die Umsätze für das dritte Quartal zeigten vielmehr eine starke Entwicklung in den für den Sektor wichtigen Schlüsselmärkten, so Bryan Garnier in einer aktuellen Studie. Daneben sei der Sektor kaum von den aktuellen Preissteigerungen und Lieferkettenproblemen betroffen, da viele Luxushäuser ihre Produktionsstätten in Europa hätten. Kering gewannen 1,7 Prozent, LVMH 2,4 Prozent oder Hermes 1,2 Prozent.


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Index                      Schluss-  Entwicklung  Entwicklung   Entwicklung 
.                             stand      absolut         in %          seit 
.                                                              Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50              4.363,04       +29,70        +0,7%        +22,8% 
Stoxx-50                   3.758,32        +7,47        +0,2%        +20,9% 
Stoxx-600                    483,44        +0,23        +0,0%        +21,2% 
XETRA-DAX                 16.054,36       +24,71        +0,2%        +17,0% 
FTSE-100 London            7.303,96       +24,05        +0,3%        +12,7% 
CAC-40 Paris               7.040,79       +53,00        +0,8%        +26,8% 
AEX Amsterdam                819,72        -0,66        -0,1%        +31,2% 
ATHEX-20 Athen             2.195,70        -4,84        -0,2%        +13,5% 
BEL-20 Bruessel            4.385,57       -16,75        -0,4%        +21,1% 
BUX Budapest              55.099,88      -825,70        -1,5%        +30,9% 
OMXH-25 Helsinki           5.509,00        +9,66        +0,2%        +20,1% 
ISE NAT. 30 Istanbul       1.717,19       +11,31        +0,7%         +5,0% 
OMXC-20 Kopenhagen         1.846,16       -37,92        -2,0%        +26,0% 
PSI 20 Lissabon            5.702,84       -58,21        -1,0%        +15,2% 
IBEX-35 Madrid             9.130,60       +91,20        +1,0%        +13,1% 
FTSE-MIB Mailand          27.795,93      +273,88        +1,0%        +23,8% 
RTS Moskau                 1.848,10       +21,45        +1,2%        +33,2% 
OBX Oslo                   1.096,43        +9,32        +0,9%        +27,7% 
PX  Prag                   1.375,84       +17,36        +1,3%        +34,0% 
OMXS-30 Stockholm          2.324,90        -5,17        -0,2%        +24,0% 
WIG-20 Warschau            2.439,16        +0,36        +0,0%        +22,9% 
ATX Wien                   3.881,93       +36,51        +0,9%        +36,9% 
SMI Zuerich               12.321,85       -81,20        -0,7%        +15,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,28                  -0,05      +0,29 
US-Zehnjahresrendite        1,46                  -0,07      +0,54 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Fr, 8:21   Do,17:25    % YTD 
EUR/USD                   1,1563      +0,1%      1,1561     1,1546    -5,3% 
EUR/JPY                   131,02      -0,4%      131,41     131,31    +3,9% 
EUR/CHF                   1,0539      -0,0%      1,0547     1,0544    -2,5% 
EUR/GBP                   0,8565      +0,1%      0,8564     0,8549    -4,1% 
USD/JPY                   113,31      -0,5%      113,68     113,73    +9,7% 
GBP/USD                   1,3500      -0,0%      1,3497     1,3506    -1,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,3956      -0,0%      6,4001     6,3991    -1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                60.910,01      -0,5%   62.290,51  61.198,01  +109,7% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  81,16      78,81       +3,0%       2,35   +70,2% 
Brent/ICE                  82,71      80,54       +2,7%       2,17   +63,4% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.813,61   1.791,41       +1,2%     +22,20    -4,4% 
Silber (Spot)              24,02      23,77       +1,1%      +0,25    -9,0% 
Platin (Spot)           1.035,57   1.030,13       +0,5%      +5,45    -3,3% 
Kupfer-Future               4,33       4,32       +0,2%      +0,01   +22,9% 
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November 05, 2021 13:23 ET (17:23 GMT)