Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen bleibt es am Freitagnachmittag bei einer leichteren Tendenz. Der DAX fällt um 0,5 Prozent auf 14.319 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,3 Prozent auf 3.870 Punkte nach. Damit lösen sich die Indizes von den Tagestiefständen, die sie im Umfeld des Terminbörsenverfalls markiert hatten. Dort waren am Mittag die Futures und Optionen auf die Indizes ausgelaufen, am Abend verfallen die Optionen auf die Einzelaktien.

Weiter belastet wird die Stimmung allerdings auch vom Ukraine-Krieg. Der russische Präsident Wladimir Putin hat anlässlich des 8. Jahrestags der Krim-Annektion gesagt, alle Pläne würden umgesetzt. Da sich keine Waffenruhe abzeichnet, stehen an den Märkten wieder die Lieferketten-Probleme und die hohe Inflation im Vordergrund. Sie beschädigen das Wirtschaftswachstum, und die geldpolitische Wende in den USA mahnt zusätzlich zur Vorsicht.

Am Anleihemarkt steigen die Kurse deutlicher, die Renditen sinken also. Auch der Dollar profitiert von seinem Ruf als sicherer Hafen und erholt sich. Größter Verlierer ist mit den Lieferketten-Problemen erneut der Index der Autotitel, er fällt um 1,2 Prozent. Dagegen ziehen Technologie-Aktien sowie die defensiven Titel aus dem Gesundheitsbereich sowie der Nahrungsmittel- und Getränkebranche an.


   Vantage Towers haussieren mit Übernahmefantasie 

Im DAX sind Vonovia nach insgesamt wenig inspirierenden Unternehmenszahlen größter Verlierer, sie geben um 2,3 Prozent nach. Deutsche Wohnen - mittlerweile von Vonovia übernommen - hat 2021 im letzten Jahr als eigenständiges Unternehmen das Ziel eines operativen Gewinns auf Vorjahresniveau leicht übertroffen. Der Kurs verliert ebenfalls deutlich.

VW geben 1,5 Prozent ab, Heidelbergcement 2,8 Prozent. Dagegen erholen sich Hellofresh um weitere 6,5 Prozent und Delivery Hero um 34,3 Prozent, beide sind in diesem Jahr besonders stark gefallen.

Auch Fuchs Petrolub (+0,9%) hat Zahlen für 2021 vorgelegt. Der Schmierstoffhersteller habe die Erwartungen erfüllt, für die Zukunft seien kräftige Preiserhöhungen geplant und die Dividende werde leicht nach oben genommen. Die Planungen stünden aber wie bei anderen Industrieunternehmen unter dem Vorbehalt der Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine.

Kräftig nach oben um 9,1 Prozent geht es mit Vantage Towers. Hier treibt Übernahmefantasie. Laut einem Bericht wurde die Muttergesellschaft Vodafone von Brookfield und Global Infrastructure Partners in den vergangenen Wochen auf eine Übernahme eines Mehrheitsanteils angesprochen. Vodafone gewinnen 0,3 Prozent.

Cewe verlieren 5,6 Prozent. In dem Unternehmen gibt es Unstimmigkeiten auf Führungsebene. Der Vertrag mit dem Vorstandschef wird wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Unternehmensführung nicht verlängert.


   Daimler Truck und Hannover Rück kommen in den DAX 

Parallel zum Verfall werden bereits angekündigte Änderungen in den Indizes umgesetzt. Unter anderem werden per Handelsende Daimler Truck und Hannover Rück in den DAX aufgenommen, während Beiersdorf und Siemens Energy in den MDAX absteigen. Aufsteiger in den MDAX sind RTL, Siltronic und Sixt Stämme, Absteiger Auto1, Compugroup und Hella. Auch im SDAX, TecDAX sowie im Stoxx-600 werden Änderungen umgesetzt. Weil passiv gemanagte Fonds diese Änderungen nachbilden müssen, könnte es hier zu Sonderbewegungen kommen.

Compugroup werden trotz des Abstiegs 3,8 Prozent fester gehandelt, gestützt von einer Kaufempfehlung durch Baader Helvea.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.869,78      -0,4%      -15,54     -10,0% 
Stoxx-50                3.642,61      +0,2%        6,86      -4,6% 
DAX                    14.319,05      -0,5%      -69,01      -9,9% 
MDAX                   31.495,74      +0,1%       23,17     -10,3% 
TecDAX                  3.269,57      +0,4%       11,97     -16,6% 
SDAX                   14.482,73      -0,6%      -89,86     -11,8% 
FTSE                    7.362,42      -0,3%      -22,92      +0,0% 
CAC                     6.568,13      -0,7%      -44,39      -8,2% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,35                  -0,03      +0,53 
US-Zehnjahresrendite        2,14                  -0,03      +0,63 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %     Fr,8:20  Do, 17:10   % YTD 
EUR/USD                   1,1034      -0,5%      1,1079     1,1110   -3,0% 
EUR/JPY                   131,57      +0,0%      131,79     131,61   +0,5% 
EUR/CHF                   1,0320      -0,7%      1,0392     1,0393   -0,5% 
EUR/GBP                   0,8391      -0,5%      0,8425     0,8446   -0,1% 
USD/JPY                   119,25      +0,6%      118,94     118,47   +3,6% 
GBP/USD                   1,3149      -0,0%      1,3151     1,3154   -2,8% 
USD/CNH (Offshore)        6,3714      +0,1%      6,3687     6,3595   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                40.619,93      -1,0%   40.724,55  40.799,43  -12,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                 103,74     102,98       +0,7%       0,76  +39,3% 
Brent/ICE                 106,86     106,64       +0,2%       0,22  +38,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.932,59   1.941,46       -0,5%      -8,87   +5,6% 
Silber (Spot)              25,06      25,33       -1,1%      -0,27   +7,5% 
Platin (Spot)           1.034,65   1.025,85       +0,9%      +8,80   +6,6% 
Kupfer-Future               4,72       4,69       +0,6%      +0,03   +5,7% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 18, 2022 10:36 ET (14:36 GMT)