FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem gebremsten Start in den letzten Handelstag der Woche rechnen Händler am Freitag. Anleger dürften zunächst auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag warten. DAX und Euro-Stoxx-50 werden am frühen Morgen knapp behauptet berechnet und damit nur noch knapp über den Tiefstständen der vergangenen beiden Handelstage. Nach schwachen Vorlagen aus den USA stehen auch die asiatischen Börsen unter Druck. Tendenziell weiter gesucht ist der Dollar, der Euro fällt zeitweise unter die Marke von 0,98 Dollar.


   Stimmen aus US-Notenbank belasten 

"Die US-Notenbanker äußern sich nach wie vor hawkish", so ein Händler mit Blick auf gleich mehrere FOMC-Mitglieder, die die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen betont hatten. Unter anderem sagte Fed-Gouverneurin Lisa Cook, die Inflation sei hartnäckiger als erwartet.

Damit verflüchtigen sich Hoffnungen, die nach dem moderaten Kurs der Bank of Australia aufgekommen waren. "Ohne Perspektiven auf ein Ende der geldpolitischen Straffung bleibt eine nachhaltige Bodenbildung aber unwahrscheinlich", ergänzt der Marktteilnehmer.


   US-Arbeitsmarkt im Fokus 

Im Blick steht der US-Arbeitsmarktbericht für September - vor allem mit Blick auf den Lohndruck. Erwartet wird, dass die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 275.000 zugenommen hat. Die Arbeitslosenquote soll demnach bei 3,7 Prozent verharren. Bei den Stundenlöhnen erwarten die Ökonomen ein Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, was im Jahresvergleich einer Lohnsteigerung von 5,1 Prozent entspricht.

"Sollte sich der Arbeitsmarkt relativ schwach entwickelt haben, könnte die Kauflaune am Nachmittag deutlich zunehmen", so ein weiterer Marktteilnehmer. Denn dann könnte die Hoffnung auf eine moderatere Fed zurückkehren. Allerdings könnten schon am Morgen deutsche Daten die Anleger aus der Lethargie reißen, so die Import- und Exportpreise, der Einzelhandelsumsatz und die Industrieproduktion.


   Vinci mit LNG-Auftrag fester erwartet 

Die Aktien der Halbleiterbranche stehen mit Zahlen von Samsung und AMD im Blick. Sowohl Samsung als auch AMD haben die Erwartungen an das abgelaufene Quartal verfehlt. Während AMD nachbörslich unter Druck gerieten, sind Samsung nach schwächerem Start ins Plus gedreht: "Möglicherweise waren die Flüsterschätzungen noch niedriger", so ein Marktteilnehmer.

Bei RWE hat die Rating-Agentur Moodys die Einstufung bekräftigt. Die Kreditwürdigkeit wird bei Baa2 belassen, bei einem stabilen Ausblick. Der RWE-Aktie dürfte dies indes nichts nutzen. "Die Versorger sind zuletzt stark unter Druck geraten", so ein Händler. Obwohl der Kurs bereits am Donnerstag zu den größten Verlierern gezählt habe, sei eine Erholung nicht in Sicht.

Gut sieht es indes für Vinci aus: Der französische Infrastrukturkonzern hat sich den Auftrag über die Planung und den Bau des ersten Flüssiggasterminals in Deutschland gesichert. "LNG ist derzeit eines der Mega-Themen", so der Marktteilnehmer. Insofern sollte der Auftrag die Stimmung für die Aktie deutlich stützen.

Positiv beurteilt ein Marktteilnehmer auch die Entwicklung um Credit Suisse. Die Bank will nun Anleihen für umgerechnet knapp 3 Milliarden Franken zurückkaufen. "Die Bank feuert nun aus allen Rohren", so der Marktteilnehmer auch mit Blick auf Berichte zu einer Umstukturierung mit Ausgliederungen ganzer Bereiche.


=== 
DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Do, 18:47 Uhr    % YTD 
EUR/USD           0,9801        +0,1%     0,9795         0,9803   -13,8% 
EUR/JPY           142,02        -0,1%     142,11         142,09    +8,5% 
EUR/CHF           1,0101        +0,1%     1,0111         1,0101    -6,5% 
EUR/GBP           0,8772        +0,0%     0,8770         0,8793    +4,4% 
USD/JPY           145,00        -0,1%     145,10         144,95   +26,0% 
GBP/USD           1,1167        -0,0%     1,1168         1,1148   -17,5% 
USD/CNH           7,0987        +0,3%     7,0787         7,0826   +11,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        19.982,29        +0,3%  19.922,73      20.085,70   -56,8% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          88,23        88,45      -0,2%          -0,22   +25,4% 
Brent/ICE          94,31        94,42      -0,1%          -0,11   +28,2% 
GAS                       VT-Settlem.                   +/- EUR 
Dutch TTF           0,00       175,71    -100,0%        -175,71  +157,0% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.712,89     1.711,20      +0,1%          +1,69    -6,4% 
Silber (Spot)      20,79        20,68      +0,6%          +0,12   -10,8% 
Platin (Spot)     927,13       925,65      +0,2%          +1,48    -4,5% 
Kupfer-Future       3,43         3,46      -0,9%          -0,03   -22,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 07, 2022 02:06 ET (06:06 GMT)