Von Steffen Gosenheimer

TOKIO / HONGKONG (Dow Jones)--Die neuesten Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell haben am Mittwoch an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Australien für eine kleine Rally gesorgt. Powell hatte sich in einer Rede nicht so falkenhaft gezeigt wie jüngst einige andere Vertreter aus Kreisen der US-Notenbank. Unter anderem stellte er für Mitte des Jahres den Höhepunkt der Inflation in Aussicht. An den Aktienmärkten dämpfte dies Spekulationen bezüglich der zu erwartenden Zahl an Zinserhöhungen. Die Marktzinsen in den USA waren darauf leicht gesunken.

Gekauft wurden vor allem als besonders zinsempfindlich geltende Technikaktien, die zuletzt besonders unter Druck gestanden hatten. Schon in den USA hatten die Nasdaq-Indizes mit den vielen enthaltenen Wachstums- und Technikaktien die größten Gewinne verzeichnet.

Der HSI in Hongkong lag im Späthandel 2,6 Prozent höher. In Schanghai legte der Index um 0,8 Prozent zu. Rückenwind für die chinesischen Börsen lieferten auch neue Preisdaten aus China. Sie fielen knapp unter den Prognosen aus, was Spielraum für die chinesische Notenbank bedeuten könnte, mit liquiditätserhöhenden Maßnahmen die Wirtschaft des Landes zu unterstützen.

"Unserer Ansicht nach steigt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung", sagte Zhiwei Zhang, Ökonom bei Pinpoint Asset Management, zumal von neuen Corona-Ausbrüchen in einigen Städten neue Risiken für die Wirtschaft ausgingen.

In Tokio ging es für den Nikkei-Index um 1,9 Prozent nach oben auf 28.766 Punkte und auch in Seoul stieg das Marktbarometer kräftig um 1,5 Prozent. Der S&P/ASX-200 in Sydney rückte um 0,7 Prozent vor.


   Technik- und Autoaktien in Hongkong vorne 

Unter den Einzelwerten in Hongkong legte der Technikwert JD.com nach positiven Analystenkommentaren um 9 Prozent zu. Für die Branchentitel Meituan ging es um 8,8, für Alibaba um 5,4 und für Tencent um 3,9 Prozent nach oben.

Aktien von Elektroautozulieferern waren gesucht, nachdem Daten für 2021 nach einem dreijährigen Rückgang erstmals wieder steigende Absätze zeigten. Dabei stach besonders die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ins Auge. Der Kurs des Batterieherstellers Contemporary Amperex Technology (CATL) legte um gut 5 Prozent zu, Zijin Mining und Ganfeng Lithium ebenso. Das Papier des Autobauers BYD verteuerte sich um 6,8 Prozent, Geely Auto gewannen 5,7 Prozent.

CNOOC machten einen Satz um 7,5 Prozent, nachdem der Ölförderer Pläne zur Erhöhung der Produktion mitgeteilt hatte. In Tokio ging es für den Ölwert Inpex um 6,8 Prozent nach oben. In Seoul stieg der Kurs des Ölverarbeiters SK Innovation um 9,5 Prozent. In Sydney legten Woodside und Santos um 4,2 bzw 3,6 Prozent zu. Die Ölpreise bewegten sich im asiatischen Handel zwar kaum, waren am Vortag aber kräftig gestiegen, unter anderem ebenfalls beflügelt von den Powell-Aussagen.

Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (-0,8%) und Hyundai Heavy Industries (+1,4%) litten nur zwischenzeitlich stärker darunter, dass die EU-Wettbewerbsbehörde den geplanten Zusammenschluss der beiden Werften blockieren könnte.

Hyundai Development brachen um 19 Prozent ein, nachdem ein von dem Unternehmen gebautes Gebäude eingestürzt war.

Afterpay stiegen in Sydney um 4,3 Prozent. Die im ASX enthaltene Aktie wird ab 19. Januar vom Handel suspendiert, nachdem die im August angekündigte Übernahme durch Block nun endgültig grünes Licht von den Behörden erhalten hat.


 
Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.438,90      +0,7%      -0,1%      06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     28.765,66      +1,9%      -2,0%      07:00 
Kospi (Seoul)           2.972,48      +1,5%      +1,5%      07:00 
Schanghai-Comp.         3.597,43      +0,8%      -1,2%      08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     24.322,96      +2,5%      +1,3%      09:00 
Taiex (Taiwan)         18.375,40      +0,5%      +0,9%      06:30 
Straits-Times (Sing.)   3.247,71      +0,0%      +3,8%      10:00 
KLCI (Malaysia)         1.559,61      -0,3%      -0,2%      10:00 
BSE (Mumbai)           61.098,02      +0,8%      +4,9%      11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00   Di, 8:23  % YTD 
EUR/USD                   1,1362      -0,1%     1,1369     1,1342  -0,1% 
EUR/JPY                   131,03      -0,1%     131,10     130,65  +0,1% 
EUR/GBP                   0,8334      -0,1%     0,8339     0,8345  -0,8% 
GBP/USD                   1,3633      -0,0%     1,3633     1,3590  +0,8% 
USD/JPY                   115,33      +0,0%     115,32     115,21  +0,2% 
USD/KRW                 1.190,96      -0,1%   1.192,51   1.194,93  +0,2% 
USD/CNY                   6,3640      -0,2%     6,3741     6,3722  +0,1% 
USD/CNH                   6,3684      -0,1%     6,3773     6,3801  +0,2% 
USD/HKD                   7,7963      +0,0%     7,7963     7,7968     0% 
AUD/USD                   0,7214      +0,1%     0,7208     0,7183  -0,6% 
NZD/USD                   0,6788      +0,0%     0,6785     0,6767  -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                42.520,82      -0,5%  42.731,12  42.208,49  -8,0% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  81,28      81,22      +0,1%       0,06  +8,1% 
Brent/ICE                  83,61      83,72      -0,1%      -0,11  +7,3% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             1.819,30   1.821,58      -0,1%      -2,29  -0,6% 
Silber (Spot)              22,76      22,78      -0,1%      -0,03  -2,4% 
Platin (Spot)             971,48     975,12      -0,4%      -3,64  +0,1% 
Kupfer-Future               4,48       4,43      +1,1%      +0,05  +0,3% 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 12, 2022 02:30 ET (07:30 GMT)