Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Mit Ausnahme von Tokio ist es am Mittwoch an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Sydney nach unten gegangen. In Tokio legte der Nikkei-Index nach den teils sehr festen Vortagen weiter zu, diesmal um 0,9 Prozent auf 30.181 Punkte und damit den höchsten Stand seit knapp sechs Monaten. Treiber war weiter die Hoffnung der Marktteilnehmer auf Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft unter einem im späteren Monatsverlauf noch zu findenden neuen Ministerpräsidenten, nachdem der wenig populäre Yoshihide Suga seinen Abgang nach nur einem Jahr im Amt angekündigt hat.

Unterstützend wirkte, dass der Yen deutlicher nachgab, was Teilnehmer aber mehr dem Dollar zuschrieben, der wiederum gestützt worden sei von den deutlicher gestiegenen Marktzinsen in den USA. Dort setze der Markt offenkundig wieder stärker auf ein baldiges sogenanntes Tapering der US-Notenbank, nachdem der schwache US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag wieder ad acta gelegt worden sei.

Zur anhaltend guten Stimmung in Tokio dürfte aber auch das nach oben revidierte japanische BIP-Wachstum für das erste Quartal des Fiskaljahres beigetragen haben. Allerdings wurde zugleich die Preisentwicklung nach unten revidiert, was als eher negatives Konjunktursignal gilt.

Größter Tagesverlierer war Seoul mit einem Minus von 0,8 Prozent. In Schanghai behauptete sich das Marktbarometer auf dem am Vortag erreichten Halbjahreshoch, nachdem stark ausgefallene Handelsdaten für August wieder ein positives Konjunktursignal gesendet hatten.


   Softbank-Hausse geht weiter 

Für Softbank Group ging es in Tokio nach dem 10-Prozent-Schub vom Vortag um weitere 4,6 Prozent nach oben. Hier befeuerte weiter der Aktientausch inklusive Einstieg bei der Deutschen Telekom den Kurs.

In Hongkong lagen Dongfeng Motor nach zwischenzeitlich etwas deutlicheren Aufschlägen im Späthandel wenig verändert im Markt. Der Autobauer hatte mitgeteilt, sich von rund 1,1 Prozent seiner Beteiligung an Stellantis zu trennen und die Einnahmen von rund 600 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung verwenden zu wollen.

China Evergrande gewannen auf dem in den vergangenen Wochen massiv ermäßigten Niveau 5 Prozent, obwohl die Ratingagentur Fitch die Bonität des mit Problemen kämpfenden Immobilien-Unternehmens von CCC+ auf CC heruntergestuft hatte. Fitch spricht von einem "wahrscheinlich" kommenden Zahlungsverzug bei China Evergrande.

Für Druck auf Aktien aus der Finanztechnologie in Südkorea sorgten Vorwürfe der Regulierer, dass auf einigen Plattformen der Schutz der Privatanleger nicht den Vorgaben entsprechen soll. Kakao und Naver verloren 9,7 bzw 8,1 Prozent an Wert.


   Macquarie sehr fest - Goldaktien sehr schwach 

In Sydney kam die Gewinnprognose von Macquarie (+4,7%) gut an. Laut den Analysten von JP Morgan liegt der Nettogewinnausblick des Finanzkonzerns über den Erwartungen, auch wenn der Gewinn in der ersten Jahreshälfte 2022 etwas niedriger ausfallen soll als im zweiten Halbjahr 2021.

Zu den Tagesverlierern in "Down Under" gehörten die Aktien von Goldschürfern wie Newcrest, Evolution und Northern Star. Sie verbilligten sich mit dem zuletzt gesunkenen Goldpreis zwischen 2,9 und 5,3 Prozent.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.512,00      -0,2%     +14,0%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     30.181,21      +0,9%      +9,0%      08:00 
Kospi (Seoul)           3.162,99      -0,8%     +10,1%      08:00 
Schanghai-Comp.         3.675,19      -0,1%      +5,8%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     26.280,53      -0,3%      -3,1%      10:00 
Taiex (Taiwan)         17.270,49      -0,9%     +17,2%      07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.077,64      -1,0%      +9,3%      11:00 
KLCI (Malaysia)         1.582,24      -0,1%      -2,7%      11:00 
BSE (Mumbai)           58.263,79      -0,0%     +21,7%      12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00   Di, 9:22   % YTD 
EUR/USD                   1,1835      -0,1%     1,1845     1,1874   -3,1% 
EUR/JPY                   130,63      +0,0%     130,60     130,49   +3,6% 
EUR/GBP                   0,8598      +0,1%     0,8591     0,8583   -3,7% 
GBP/USD                   1,3763      -0,2%     1,3788     1,3834   +0,6% 
USD/JPY                   110,35      +0,1%     110,28     109,91   +6,9% 
USD/KRW                 1.167,12       0,43   1.162,14   1.157,96   +7,5% 
USD/CNY                   6,4636      -0,0%     6,4666     6,4565   -1,0% 
USD/CNH                   6,4613      -0,0%     6,4624     6,4537   -0,6% 
USD/HKD                   7,7768      +0,0%     7,7745     7,7730   +0,3% 
AUD/USD                   0,7368      -0,3%     0,7388     0,7428   -4,3% 
NZD/USD                   0,7092      -0,1%     0,7100     0,7128   -1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                45.372,51      -2,4%  46.489,01  52.310,26  +56,2% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,81      68,35      +0,7%       0,46  +43,3% 
Brent/ICE                  72,10      71,69      +0,6%       0,41  +41,7% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.795,66   1.794,40      +0,1%      +1,26   -5,4% 
Silber (Spot)              24,29      24,33      -0,2%      -0,04   -8,0% 
Platin (Spot)           1.003,05   1.003,05         0%          0   -6,3% 
Kupfer-Future               4,26       4,28      -0,3%      -0,01  +20,9% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 08, 2021 03:14 ET (07:14 GMT)