FRANKFURT (Dow Jones)--Im Sog schwacher Vorgaben geht es an den europäischen Aktienmärkten am Freitag nach unten. Neuerlicher Abgabedruck an den Anleihemärkten führt zum Abverkauf bei Risikoassets wie Aktien. Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 15.225 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,8 Prozent auf 4.194 Punkte. Schlusslicht ist hier der Subindex der Lebensmittel- und Getränkehersteller mit einem Abschlag von 3,2 Prozent. Er wird gedrückt vom Minus von 14 Prozent bei Diageo.
Diageo erleben laut Marktexperten den stärksten Tageseinbruch seit mehr als drei Jahren. Der Spirituosenhersteller hat seine kurz- und mittelfristige Prognose gesenkt aufgrund einer schwächeren Leistung in Lateinamerika und der Karibik. Im Sog verlieren Pernod Ricard 4,5 und Remy Cointreau 5,3 Prozent.
Auch für die Aktien der europäischen Luxusgüterhersteller geht es deutlicher nach unten, hier stehen Richemont (-5,9%) unter Druck. Das Unternehmen ist in der ersten Hälfte seines Geschäftsjahres langsamer gewachsen. Dazu spricht Richemont von einem unbeständigen Umfeld und globalen Unsicherheiten. Im Fahrwasser geben auch LVMH, Kering und Burberry kräftig nach.
Der Dollar verteidigt die Gewinne, die er am Vortag eingefahren hatte, der Euro geht mit 1,0680 Dollar um. Bei den Aktien drücken vor allem wieder deutlicher gestiegene Marktzinsen auf die Stimmung. Zum Anstieg bei den Anleiherenditen trug neben einer eher schwach verlaufenen Auktion neuer US-Anleihen ein als falkenhaft interpretierter Auftritt von US-Notenbankchef Powell beim Internationalen Währungsfonds am Donnerstagabend bei. Dort hatte Powell einmal mehr betont, dass die Fed nicht zögern werde, weiter zu straffen, wenn es notwendig sein sollte, und man nicht sicher sei, ob die Zinssätze hoch genug seien, um die Inflation langfristig auf das Ziel von 2 Prozent zu senken.
Auch am deutschen Markt kommen die Impulse um Wochenausklang von der Berichtssaison. Allianz tendieren nach anfänglichen Gewinnen nun 1 Prozent im Minus. Der Betriebsgewinn des Versicherers habe zwar im dritten Quartal die Erwartungen um 8 Prozent geschlagen, Das Ergebnis sei aber wegen höherer Naturkatastrophenschäden auf Jahressicht 15 Prozent niedriger ausgefallen.
Zweite Reihe aus Deutschland überzeugt nicht
Die Geschäftsberichte aus der zweiten Reihe in Deutschland können zum Wochenschluss ebenfalls nicht überzeugen. So ist das IT-Unternehmen Bechtle (-5,1%) im dritten Quartal nicht so kräftig gewachsen wie erwartet. Gleichwohl wurde die Jahresprognose bestätigt.
Auch Jungheinrich (-3,5%) hat unterhalb der Erwartungen abgeschnitten. Die Analysten von Baader heben den Rückgang beim Auftragseingang um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal hervor. Zudem verweisen sie auf die im Jahresvergleich niedrigere Gewinnmarge. Im Sog von Jungheinrich geben Kion um 2,3 Prozent nach.
Die Drittquartalszahlen von United Internet (-4,1%) werden von der DZ Bank als solide bezeichnet, wenngleich die Konsenserwartung minimal verfehlt worden sei. United Internet hat zudem den Jahresausblick minimal angehoben. Laut der DZ ist dafür die Geschäftsentwicklung bei der Tochter Ionos (-1,7%) ursächlich. Mit 1&1 (-2,4%) gibt die Aktie einer weiteren Tochter von United Internet ebenfalls nach. Der Telekomdienstleister ist in den ersten neun Monaten 2023 zwar leicht gewachsen, musste wegen der Kosten für den Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes aber einen Gewinnrückgang hinnehmen.
Der Gasfederhersteller Stabilus (-1,8%) hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2022/23 zwar ordentlich gesteigert, verbuchte beim Gewinn aber einen kleinen Rückgang.
In der dritten Reihe geht es für Brockhaus Technologies um 6,4 Prozent nach oben. Das Unternehmen peilt nun einen Jahresumsatz am oberen Ende der Umsatz prognostizierten Spanne an.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.194,04 -0,8% -35,16 +10,6% Stoxx-50 3.859,57 -1,2% -47,46 +5,7% DAX 15.225,19 -0,8% -127,35 +9,4% MDAX 25.331,28 -1,9% -488,38 +0,9% TecDAX 2.982,37 -1,4% -40,88 +2,1% SDAX 12.789,19 -1,2% -159,22 +7,2% FTSE 7.338,39 -1,6% -117,28 +0,1% CAC 7.039,15 -1,0% -74,51 +8,7% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,71 +0,06 +0,14 US-Zehnjahresrendite 4,59 -0,03 +0,71 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:17 Mi, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0672 +0,0% 1,0704 1,0708 -0,3% EUR/JPY 161,63 +0,1% 161,52 161,41 +15,2% EUR/CHF 0,9635 +0,0% 0,9632 0,9617 -2,7% EUR/GBP 0,8747 +0,2% 0,8717 0,8710 -1,2% USD/JPY 151,50 +0,1% 150,89 150,75 +15,5% GBP/USD 1,2203 -0,2% 1,2280 1,2295 +0,9% USD/CNH (Offshore) 7,3056 +0,1% 7,2932 7,2822 +5,5% Bitcoin BTC/USD 37.094,63 +1,5% 36.727,74 35.227,29 +123,5% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,84 75,74 +1,5% +1,10 -0,6% Brent/ICE 80,97 80,01 +1,2% +0,96 -0,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 45,78 48,51 -5,6% -2,73 -46,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.943,18 1.958,60 -0,8% -15,43 +6,5% Silber (Spot) 22,32 23,03 -3,1% -0,71 -6,9% Platin (Spot) 847,93 862,00 -1,6% -14,07 -20,6% Kupfer-Future 3,59 3,64 -1,4% -0,05 -5,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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November 10, 2023 10:02 ET (15:02 GMT)