Die Goldpreise fielen am Dienstag, da die Anleger Gewinne mitnahmen, nachdem das Edelmetall in der vorangegangenen Sitzung auf einem Allzeithoch geschlossen hatte, und im Vorfeld wichtiger US-Inflationsdaten, die die Erwartungen hinsichtlich des geldpolitischen Kurses der Federal Reserve beeinflussen könnten.

Um 1019 GMT lag der Goldpreis um 0,4% niedriger bei $2.461,60 pro Unze. Am Montag war der Preis um 1,7% auf $2.472 gestiegen und hatte damit ein Rekordhoch erreicht.

Nicht-verzinsliches Gold hat in diesem Jahr bisher 19% zugelegt, nachdem die Spotpreise am 17. Juli ein Rekordhoch von $2.483,60 erreicht hatten, nachdem sich die Zuversicht des Marktes, dass die Fed die Zinsen im September senken würde, verstärkt hatte.

"Da wir uns der Marke von $2.480 genähert haben, gibt es sicherlich einige, die Geld vom Tisch nehmen. Wenn die Verkäufe nicht unter $2.430 gehen, haben wir eine solide Basis, um es mit $2.500 zu versuchen, da die Volatilität im geopolitischen Spektrum immer noch recht hoch ist", sagte ein Händler.

Die Befürchtungen, dass sich der Konflikt im Gazastreifen zu einem breiteren Krieg im Nahen Osten ausweiten könnte, sind nach der Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh im vergangenen Monat im Iran eskaliert.

Händler warten auf die Zahlen zu den US-Erzeugerpreisen für Juli, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden sollen, sowie auf die Zahlen zu den Verbraucherpreisen (CPI) am Mittwoch. Laut dem CME FedWatch Tool sehen die Märkte eine etwa 50%ige Chance für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte im September.

"Der Zinssenkungszyklus der Fed wird, sobald er beginnt, strategische Investitionen in Gold anziehen", so die Analysten von ANZ, die ihr Preisziel für Gold zum Jahresende auf $2.550 anhoben.

Mit dem erwarteten Herannahen der Zinssenkungen haben die globalen börsengehandelten Goldfonds (ETFs), eine wichtige Kategorie der Nachfrage, nach mehreren Jahren der Abflüsse wieder mit Käufen begonnen und bisher drei Monate in Folge Zuflüsse verzeichnet.

Gold-ETFs, die Edelmetalle für Investoren lagern, verzeichneten im Juli Nettozuflüsse von 48,5 Tonnen (3,7 Mrd. $), den größten monatlichen Zufluss seit März 2022, so der World Gold Council.

Unterdessen wurde die Nachfrage nach Schmuck im Einzelhandel in China, dem größten Verbraucher der Welt, durch die hohen Preise gedämpft. Auch die chinesische Zentralbank hat eine Pause bei den Goldkäufen eingelegt.

Bei den anderen Metallen fiel der Spot-Silberpreis um 1,0% auf $27,74 pro Unze, Platin blieb stabil bei $936,10 und Palladium stieg um 0,1% auf $921,03.