FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem Rücksetzer von den Tageshochs haben Europas Börsen am Freitag auf die Veröffentlichung der US-Erzeugerpreise reagiert. Diese sind im Januar um 0,3 Prozent gestiegen und damit viel stärker als mit 0,1 Prozent erwartet. Noch problematischer aus Marktsicht ist die Entwicklung der Preise in der Kernrate. Sie stieg um 0,5 Prozent - die Erwartung lag bei 0,1 Prozent. Nach den US-Verbraucherpreisen spielen damit auch die US-Erzeugerpreise den Fed-Falken in die Hände.
Der DAX ging letztlich mit Aufschlägen von 0,4 Prozent oder 17.117 Punkte aus dem Handel, am Vormittag hatte der Index bei 17.198 noch ein Rekordhoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,5 Prozent fester bei 4.766 Stellen. An den Devisenmärkten geriet der Euro zeitweise gegen den Dollar unter Druck, holte die Verluste aber weitgehend wieder auf. Ähnlich sah die Reaktion an den Anleihemärkten aus.
Kursstützend für die Börsen waren nach wie vor gute Nachrichten von der Berichtssaison. Sie läuft auf beiden Seiten des Atlantiks sehr gut. Der kleine Verfall am Optionsmarkt spielte für die Kursfindung indes keine größere Rolle. Tagesgewinner bei den Sektoren waren Rohstoffwerte (+2,5%) mit der Aussicht auf eine hartnäckigere Inflation als angenommen.
Weiter positive Berichtssaison
Gut im Markt lagen Automobilwerte, und das trotz wenig überzeugender Geschäftszahlen von Hella (-0,2%). Allerdings hatten im Wochenverlauf Stellantis, Renault und Michelin die Märkte überzeugt. Für VW, BMW und Mercedes-Benz ging es um bis zu 1,4 Prozent nach oben. Continental rückten um 0,5 Prozent vor. Forvia gewannen 2,5 Prozent und Valeo 1,9 Prozent.
In der Schweiz gab es gute Zahlen vom Rückversicherer Swiss Re. Die Rückstellungen für Sachschäden waren deutlich höher als der tatsächliche Auszahlungsbedarf. Die Aktien gaben aber 2,6 Prozent ab; die Analysten der Citi stört, dass der Nettogewinn rund 6 Prozent unter Erwartung lag.
Genau wie bei Deutsche Börse läuft auch das Geschäft beim Börsenbetreiber Euronext gut. Gewinn und Umsatz lagen einen Tick über der Erwartung. Euronext stiegen an der Pariser Börse um 2,1 Prozent.
Münchener Sicherheitskonferenz hat begonnen
Weiter im Fokus standen Rüstungswerte wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk mit dem Beginn der Münchener Sicherheitskonferenz. Sie habe schon öfters als Podium für Investionsentscheidungen gedient, hieß es. So stiegen Rheinmetall um 2,9 Prozent, die Aktie markierte am Berichtstag ein neues Allzeithoch. Hensoldt (-2,4%) und Renk (-4,9%) korrigierten dagegen zunächst nach ihrer scharfen Kursrally.
Kursverluste von 3,2 Prozent erlitten PSI Software, nachdem das Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs geworden ist. "Die Vorfälle häufen sich, was beunruhigend ist", so ein Aktienhändler. Erst diese Woche habe es eine Attacke auf Varta gegeben, auch deren Aktien gingen in der Folge auf Tauchstation. Ein solcher Angriff sei in der Regel mit Kosten verbunden, schlimmstenfalls mit einem Reputationsschaden. Sorgen macht vor allem, dass PSI als Kernunternehmen bei Steuerungssoftware für Versorger gilt.
In der Schweiz fiel die Aktie des Software-Unternehmens Temenos um weitere 4,6 Prozent, obwohl Analysten wie Jefferies dessen Bilanzpraktiken als "branchenüblich" bezeichnen. Zuvor hatte der Shortseller Hindenburg Research Stimmung gegen das Unternehmen gemacht. Ein günstiger Ausblick von Applied Materials verhalf derweil Aixtron zu einem Kursplus von 3,1 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.765,65 +22,48 +0,5% +5,4% Stoxx-50 4.264,52 +26,23 +0,6% +4,2% Stoxx-600 491,59 +3,05 +0,6% +2,6% XETRA-DAX 17.117,44 +70,75 +0,4% +2,2% FTSE-100 London 7.711,71 +114,18 +1,5% -2,1% CAC-40 Paris 7.768,18 +24,76 +0,3% +3,0% AEX Amsterdam 858,11 +10,52 +1,2% +9,1% ATHEX-20 Athen 3.414,72 +1,48 +0,0% +9,4% BEL-20 Bruessel 3.690,07 -4,31 -0,1% -0,5% BUX Budapest 65.769,75 +108,95 +0,2% +8,5% OMXH-25 Helsinki 4.467,28 +85,66 +2,0% -3,7% ISE NAT. 30 Istanbul 9.823,85 -1,27 -0,0% +22,5% OMXC-20 Kopenhagen 2.599,95 +6,14 +0,2% +13,9% PSI 20 Lissabon 6.127,10 +72,71 +1,2% -3,1% IBEX-35 Madrid 9.886,40 -40,90 -0,4% -2,1% FTSE-MIB Mailand 31.732,39 +37,95 +0,1% +3,2% OBX Oslo 1.167,40 +15,98 +1,4% -2,2% PX Prag 1.489,38 +7,04 +0,5% +5,3% OMXS-30 Stockholm 2.408,92 +23,68 +1,0% +0,5% WIG-20 Warschau 2.371,05 +25,30 +1,1% +1,2% ATX Wien 3.406,72 +34,63 +1,0% -1,5% SMI Zuerich 11.310,61 +26,43 +0,2% +1,6% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,40 +0,04 -0,17 US-Zehnjahresrendite 4,32 +0,10 +0,44 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:49 Uhr Do, 17:16 % YTD EUR/USD 1,0768 -0,0% 1,0763 1,0757 -2,5% EUR/JPY 161,90 +0,3% 161,67 161,58 +4,0% EUR/CHF 0,9492 +0,1% 0,9483 0,9473 +2,3% EUR/GBP 0,8554 +0,1% 0,8547 0,8550 -1,4% USD/JPY 150,35 +0,3% 150,22 150,20 +6,7% GBP/USD 1,2588 -0,1% 1,2591 1,2581 -1,1% USD/CNH (Offshore) 7,2154 -0,0% 7,2198 7,2194 +1,3% Bitcoin BTC/USD 52.099,59 +0,8% 51.849,87 51.859,04 +19,6% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,74 78,03 +0,9% +0,71 +9,1% Brent/ICE 83,19 82,86 +0,4% +0,33 +8,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 24,75 24,98 -0,9% -0,23 -22,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.009,73 2.004,41 +0,3% +5,33 -2,6% Silber (Spot) 23,32 22,98 +1,5% +0,34 -1,9% Platin (Spot) 906,45 900,50 +0,7% +5,95 -8,6% Kupfer-Future 3,84 3,76 +2,2% +0,08 -1,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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February 16, 2024 12:06 ET (17:06 GMT)