Wer würde von einer Wahl Donald Trumps profitieren?

Der ehemalige Bewohner des Weißen Hauses möchte seine wirtschaftspolitische Agenda aus der ersten Amtszeit fortsetzen: amerikanischer Protektionismus ("America First") mit neuen Zöllen auf importierte Produkte, Senkung der Unternehmenssteuern und Reduzierung der Regierungseingriffe.
 
Ökonomen schätzen, dass Donald Trumps Programm mittel- bis langfristig inflationär wirken könnte. In den Jahren 2018 und 2019 verhängte die Trump-Administration neue Steuern auf die Amerikaner in Höhe von fast 80 Milliarden Dollar, was eine der stärksten Steuererhöhungen seit Jahrzehnten darstellt, so die Tax Foundation.
 
Eine inflationäre Wirtschaft könnte verschiedenen Sektoren zugutekommen, insbesondere Edelmetallen wie Gold. Dieses bietet Anlegern Schutz vor Preissteigerungen, Volatilität und geopolitischer Unsicherheit. Unter den ETFs zu diesen Themen findet sich der Invesco Bloomberg Commodity UCITS ETF (ISIN: IE00BD6FTQ80), der eine Beteiligung an 24 physischen Rohstoffen ermöglicht. Für eine direkte Goldexposition bietet der Amundi Physical Gold (ISIN: FR0013416716) eine Nachbildung der Bewegungen des Edelmetalls, während der VanEck Gold Miners UCITS ETF (ISIN: IE00BQQP9F84) in führende Gold- und Silberbergbauunternehmen investiert.
 
Der amerikanische Protektionismus geht mit dem Bestreben einher, die Produktionskapazitäten des Landes wiederherzustellen. Kleine und mittlere Unternehmen könnten von solchen Maßnahmen profitieren. Tatsächlich fanden Anleger wieder Gefallen an Small und Mid Caps, als Joe Biden seinen Rückzug aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit ankündigte. Für diejenigen, die sich diesem Thema widmen möchten, gibt es den SPDR MSCI USA Small Cap Value Weighted UCITS ETF (ISIN: IE00BSPLC413), der die Performance von US-Kleinunternehmen mit einer starken Ausrichtung auf unterbewertete Aktien nachbildet, oder den iShares MSCI USA Mid-Cap Equal Weight UCITS ETF (ISIN: IE00BD1F4K20), der hauptsächlich in Industrieunternehmen (17,1 %), Technologieunternehmen (13,8 %), Finanzunternehmen (13,7 %) und Gesundheitsunternehmen (11 %) investiert.
 
Schließlich könnte der amerikanische Protektionismus mit einem höheren nationalen Verteidigungsbudget einhergehen. Dafür investiert der iShares Global Aerospace & Defence UCITS ETF (ISIN: IE000U9ODG19) in 55 Unternehmen, von denen mehr als die Hälfte US-amerikanisch sind.

Wer würde von einer Wahl Kamala Harris' profitieren?

Das Programm der aktuellen Vizepräsidentin dürfte sich nicht allzu sehr von dem Joe Bidens unterscheiden. Die Demokratin möchte die Mittelschicht durch Zugang zu Wohnraum unterstützen (neue Bauten, verschiedene Hilfen, Senkung der Mietkosten, steuerliche Anreize für Bauherren, Vorschlag eines Fonds zur Unterstützung lokaler Innovationen bei Wohnraumlösungen). In diesem Zusammenhang sollten sich Bauunternehmen gut schlagen. Zwei ETFs sind in diesem Bereich aktiv, der iShares US Home Construction ETF (ISIN: US4642887529) und der SPDR S&P Homebuilders ETF (ISIN: US78464A8889). Leider besitzen beide keinen UCITS-Pass, der ihre Vermarktung in Europa ermöglicht. Eine Alternative könnte der SPDR Dow Jones Global Real Estate UCITS ETF (ISIN: IE00B8GF1M35) sein, der sich breiter auf den amerikanischen Immobilienmarkt und nicht nur auf Bauunternehmen konzentriert. Die Hauptgewichtungen liegen bei Immobilienfonds.
 
Ein weiterer Schwerpunkt von Kamala Harris' Kampagne liegt auf der Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen durch Steuersenkungen. Sie plant jedoch, die Steuersätze für Unternehmen und wohlhabende Personen zu erhöhen.
 
Kamala Harris steht Donald Trump in Bezug auf die Ausgaben für den Schutz des Landes nahe. Die oben erwähnten ETFs für Verteidigung könnten also auch im Falle einer Wahl von Kamala Harris sinnvoll sein.
 
Dieser Artikel wurde von einem Beitrag von Kyle Anthony von Cboe Canada zu diesem Thema inspiriert.