FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem Rücksetzer reagieren Europas Börsen auf die Veröffentlichung der US-Erzeugerpreise. Diese sind im Januar um 0,3 Prozent gestiegen und damit viel stärker als mit 0,1 Prozent erwartet. Noch problematischer aus Marktsicht ist die Entwicklung der Preise in der Kernrate. Sie stieg um 0,5 Prozent - die Erwartung lag bei 0,1 Prozent. Nach den US-Verbraucherpreisen spielen damit auch die US-Erzeugerpreise den Fed-Falken in die Hände.

Der DAX reduziert sein Plus auf 0,3 Prozent oder 17.098 Punkte, am Vormittag hatte der Index noch bei 17.198 ein Rekordhoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 liegt 0,4 Prozent auf 4.760 Stellen vorne. An den Devisenmärkten fällt der Euro auf 1,0750 Dollar zurück. An den Anleihemärkten fallen die Kurse - die Renditen steigen also.

Kursstützend für die Börsen sind nach wie vor gute Nachrichten von der Berichtssaison. Sie läuft auf beiden Seiten des Atlantiks sehr gut. Der kleine Verfall am Optionsmarkt spielt für die Kursfindung indes keine größere Rolle.


   Weiter positive Berichtssaison 

Bei den Unternehmenszahlen überrascht weiter die Autoindustrie. Nun hat auch Hella gute Ergebnisse vorgelegt, nachdem im Wochenverlauf schon Stellantis, Renault und Michelin die Märkte überzeugt hatten. Hella notieren 0,2 Prozent im Plus. Für VW, BMW und Mercedes-Benz geht es jedoch um bis zu 1,3 Prozent nach oben. Autozulieferer Valeo steigen um 1,7 Prozent und Forvia um 1,3 Prozent, Continental rücken im DAX um 0,5 Prozent vor.

In der Schweiz gibt es gute Zahlen vom Rückversicherer Swiss Re. Die Rückstellungen für Sachschäden waren deutlich höher als der tatsächliche Auszahlungsbedarf. Die Aktien geben aber 1,7 Prozent ab; die Analysten der Citi stört, dass der Nettogewinn rund 6 Prozent unter Erwartung lag.

Genau wie bei Deutsche Börse läuft auch das Geschäft beim Börsenbetreiber Euronext gut. Gewinn und Umsatz lagen einen Tick über der Erwartung. Euronext steigen an der Pariser Börse um 1,7 Prozent.


   Münchener Sicherheitskonferenz hat begonnen 

Weiter im Fokus stehen Rüstungswerte wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk mit dem Beginn der Münchener Sicherheitskonferenz. Sie habe schon öfters als Podium für Investionsentscheidungen gedient, heißt es. So steigen Rheinmetall um 2,8 Prozent, die Aktie hat am Berichtstag ein neues Allzeithoch markiert. Hensoldt und Renk korrigieren zunächst nach ihrer scharfen Kursrally.

Kursverluste von 3,8 Prozent erleiden PSI Software, nachdem das Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs geworden ist. "Die Vorfälle häufen sich, was beunruhigend ist", so ein Aktienhändler. Erst diese Woche habe es eine Attacke auf Varta gegeben, auch deren Aktien gingen in der Folge auf Tauchstation. Ein solcher Angriff sei in der Regel mit Kosten verbunden, schlimmstenfalls mit einem Reputationsschaden. Sorgen macht vor allem, dass PSI als Kernunternehmen bei Steuerungssoftware für Versorger gilt.

In der Schweiz fällt die Aktie des Software-Unternehmens Temenos um weitere 5,3 Prozent, obwohl Analysten wie Jefferies dessen Bilanzpraktiken als "branchenüblich" bezeichnen. Zuvor hatte der Shortseller Hindenburg Research Stimmung gegen das Unternehmen gemacht. Ein günstiger Ausblick von Applied Materials verhilft derweil Aixtron zu einem Kursplus von 3,2 Prozent.


Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.753,40        +0,2%         10,23      +5,1% 
Stoxx-50                4.253,59        +0,4%         15,30      +3,9% 
DAX                    17.069,36        +0,1%         22,67      +1,9% 
MDAX                   26.103,20        +0,2%         46,01      -3,8% 
TecDAX                  3.393,26        +0,2%          6,64      +1,7% 
SDAX                   13.860,55        +0,2%         32,89      -0,7% 
FTSE                    7.693,69        +1,3%         96,16      -2,1% 
CAC                     7.761,55        +0,2%         18,13      +2,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,41                      +0,05      -0,16 
US-Zehnjahresrendite        4,30                      +0,08      +0,42 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 8:49 Uhr  Do, 17:16   % YTD 
EUR/USD                   1,0750        -0,2%        1,0763     1,0757   -2,7% 
EUR/JPY                   161,78        +0,2%        161,67     161,58   +4,0% 
EUR/CHF                   0,9487        +0,1%        0,9483     0,9473   +2,2% 
EUR/GBP                   0,8557        +0,1%        0,8547     0,8550   -1,4% 
USD/JPY                   150,49        +0,4%        150,22     150,20   +6,8% 
GBP/USD                   1,2561        -0,3%        1,2591     1,2581   -1,3% 
USD/CNH (Offshore)        7,2191        +0,0%        7,2198     7,2194   +1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                51.921,82        +0,4%     51.849,87  51.859,04  +19,2% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  78,24        78,03         +0,3%      +0,21   +8,4% 
Brent/ICE                  82,96        82,86         +0,1%      +0,10   +7,8% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                 24,945        24,98         -0,1%      -0,03  -22,3% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.996,92     2.004,41         -0,4%      -7,49   -3,2% 
Silber (Spot)              22,89        22,98         -0,4%      -0,09   -3,7% 
Platin (Spot)             898,58       900,50         -0,2%      -1,93   -9,4% 
Kupfer-Future               3,82         3,76         +1,7%      +0,07   -1,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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February 16, 2024 09:59 ET (14:59 GMT)