BERLIN (dpa-AFX) - Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat das Nein ihrer Partei zu einer generellen Laufzeit-Verlängerung für die drei verbliebenen Atomkraftwerke bekräftigt. Vor der Vorstellung der Stresstest-Ergebnisse für den Strommarkt sagte Esken am Montag in Berlin, die Entscheidung zum Ausstieg aus der Atomenergie vor mehr als 20 Jahren sei nach wie vor richtig. Wenn der Stresstest aber die Notwendigkeit eines sogenannten Streckbetriebs über wenige Wochen ergebe, "dann sind wir auch einverstanden, wenn das gemacht wird".

Bei einem Streckbetrieb soll die Restenergie der vorhandenen Brennstäbe über den bislang vorgesehenen Abschaltzeitpunkt am Jahresende hinaus genutzt werden, es sollen aber keine neuen angeschafft werden.

Die Ergebnisse des zweiten Stresstests für den Strommarkt sollen an diesem Montag um 18.00 Uhr vorgestellt werden. Sie gelten als Grundlage für die Entscheidung der Bundesregierung, ob die letzten drei Atomkraftwerke wie geplant zum Jahreswechsel abgeschaltet werden oder nicht. Bei dem Stresstest wurden die Auswirkungen der aktuellen Energiekrise auf die Sicherheit der Stromversorgung untersucht./mfi/DP/ngu