LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre Kursgewinne nach gesunkenen Rohöllagerbeständen ausgeweitet. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 75,58 US-Dollar. Das waren 1,95 Dollar mehr als am Vortag. Der Brentpreis stieg damit erstmals seit Anfang August über 75 Dollar. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 2,15 Dollar auf 72,60 Dollar zu.

Händler verwiesen auf die in den USA in der vergangenen Woche deutlich stärker als erwartet gefallen Rohöllagerbestände. Die Vorräte sanken im Vergleich zur Vorwoche um 6,4 Millionen Barrel auf 417,4 Millionen Barrel. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang um 3,6 Millionen Barrel gerechnet.

Verantwortlich für den starken Rückgang ist auch die nur zögerliche Erholung der Rohölproduktion. Die Förderung hat sich so nur wenig von den Auswirkungen des Hurrikans Ida erholt. Der Hurrikan hatte Förderanlagen beschädigt, was die Produktion am Golf von Mexiko belastete.

Die Auswirkungen des jüngsten Hurrikan Nicholas auf die Erdölförderung im Golf von Mexiko halten sich laut Medienberichten hingegen in engen Grenzen. Mittlerweile hat sich der Hurrikan, der bereits das Festland erreicht hat, zu einem Tropensturm abgeschwächt. Die Ankunft des Sturms hatte am Ölmarkt für Aufsehen gesorgt, weil sich die Golfregion gerade von dem erst vor rund zwei Wochen wütenden Hurrikan Ida erholt./jsl/men