NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag deutlich nachgegeben. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 81,74 US-Dollar. Das waren 1,13 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,29 Dollar auf 80,30 Dollar.

Die Preise haben sich damit wieder etwas von ihren im Oktober erreichten Mehrjahreshochs entfernt. Marktbeobachter nennen als einen Grund für die Abschläge den deutlich stärkeren US-Dollar, der Erdöl für Interessenten außerhalb des Dollarraums verteuert und auf deren Nachfrage lastet.

An der grundsätzlichen Marktlage hat sich wenig geändert: Einer konjunkturell bedingt anziehenden Nachfrage steht ein knappes Angebot gegenüber. Aufgrund des Nachfrageüberhangs und entsprechend hoher Preise halten sich am Ölmarkt Spekulationen, große Verbrauchsländer wie die USA könnten einen Teil ihrer strategischen Ölreserven freigeben.

Die großen Förderländer machen derzeit aber keine Anstalten, ihre Produktion stärker anzuheben. Seit Sommer stocken die 23 Länder des Ölverbunds Opec+ ihre Tagesförderung um monatlich 400 000 Barrel auf. Experten monieren, die Ausweitung sei angesichts des konjunkturell bedingt hohen Bedarfs zu gering. Die Opec-Staaten sehen das anders: Insbesondere der Ölriese Saudi-Arabien bleibt aufgrund ungewisser Konjunkturaussichten vorsichtig./bgf/jsl/jha/