WIEN (dpa-AFX) - Die Ölfördergruppe Opec+ wird ihre Tagesproduktion trotz Knappheit am Weltmarkt im November nur um die geplanten 400 000 Barrel (je 159 Liter) anheben. Das gab die von Saudi Arabien und Russland angeführte Allianz nach einer kurzen Online-Beratung am Montag bekannt. Zuvor hatten Medienberichte und Analysten-Kommentare die Möglichkeit eines noch höheren Anstiegs in Aussicht gestellt.

Nach dem Beschluss von Opec+ legten die Ölpreise um mehr als zwei Dollar pro Barrel (159 Liter) zu. Zuletzt kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 81,53 US-Dollar. Das waren 2,25 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg am Montag um 2,17 Dollar auf 78,18 Dollar. Mit zeitweise 78,38 Dollar erreichte er den höchsten Stand seit November 2014.

Das Umfeld ist angespannt: Die Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel ist konjunkturbedingt hoch, das Angebot unter anderem wegen anhaltender Produktionsausfälle im Golf von Mexiko knapp. Außerdem sind Angola und Nigeria seit Monaten nicht in der Lage, ihre Quoten im Rahmen der Opec+ auszuschöpfen.

Die steigenden Ölpreise machen sich auch an den Zapfsäulen bemerkbar: Am Wochenende kostete Super der Sorte E10 erstmals seit 2013 im bundesweiten Tagesdurchschnitt mehr als 1,60 Euro pro Liter./al/DP/ngu