BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nach dem Drohnenangriff auf den Öltanker "Mercer Street" vor der Küste des Omans hat die Nato den Iran zur Einhaltung seiner internationalen Verpflichtungen aufgerufen. Die Bündnisstaaten Großbritannien, USA und Rumänien seien zu dem Schluss gekommen, dass der Iran höchstwahrscheinlich für den Vorfall verantwortlich sei, sagte ein Nato-Sprecher am Dienstag. Die Freiheit der Schifffahrt sei für alle Bündnispartner von entscheidender Bedeutung und müsse im Einklang mit dem Völkerrecht gewahrt werden. Die Verbündeten seien besorgt über das destabilisierende Handeln Irans in der Region. Man verurteile den Angriff aufs Schärfste.

Bei dem Zwischenfall am 29. Juli waren ein Brite und der rumänische Kapitän der "Mercer Street" getötet worden. Untersuchungen ergaben nach britischen Angaben, dass es "sehr wahrscheinlich" sei, dass der Iran das Schiff mit zwei Drohnen angegriffen habe. Die Regierung in Teheran weist eine Verwicklung zurück und wirft unter anderem Großbritannien Unterstellungen und politische Provokation vor.

Brisant ist der Drohnenangriff vor allem deswegen, weil er auf einer wichtigen Seehandelsroute erfolgte. An der Küste des Oman fahren zum Beispiel in der Regel die Schiffe vorbei, die zwischen dem Persischen Golf und EU-Staaten verkehren./aha/DP/nas