LONDON (dpa-AFX) - Nach dem Angriff auf einen Öltanker im Persischen Golf haben die führenden westlichen Industriestaaten den Iran für den Vorfall verantwortlich gemacht. Die Außenminister der G7-Staaten verurteilten den Vorfall, bei dem vor rund einer Woche der rumänische Kapitän und ein britisches Besatzungsmitglied getötet worden waren, und schrieben in einer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung: "Alle verfügbaren Beweise weisen eindeutig auf den Iran hin." Es gebe keine Rechtfertigung für diese gezielte Attacke.

Der angegriffene Öltanker "Mercer Street" wird von der Firma Zodiac Maritime mit Sitz in Großbritannien verwaltet, die einen israelischen Vorsitzenden hat. Zuvor hatten bereits Israel und Großbritannien, aber auch Rumänien und die USA Teheran die Schuld zugesprochen. Zu den G7-Staaten zählen darüber hinaus Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und Kanada. Auch die EU ist in der Runde der demokratischen Wirtschaftsmächte üblicherweise vertreten.

"Wir rufen den Iran auf, alle Aktivitäten zu stoppen, die nicht im Einklang mit den relevanten Resolutionen des UN-Sicherheitsrats stehen, und rufen alle Parteien auf, sich konstruktiv für Stabilität und Frieden in der Region einzusetzen", heißt es in der Erklärung. Nach Angaben des US-Zentralkommandos Centcom, das die amerikanischen Truppen im Nahen Osten führt, wurden unter anderem Drohnen-Teile und Sprengstoff untersucht. "Die US-Experten kamen aufgrund der Beweise zu dem Schluss, dass diese Drohne im Iran hergestellt wurde", so Centcom weiter.

Der Iran bestreitet jede Verwicklung und bezeichnete die Schuldzuweisungen bereits vor der G7-Erklärung als politische Provokation. Das Außenministerium in Teheran warnte, falls solche "Abenteuerspielchen" die Sicherheit des Landes gefährden sollten, werde man konsequent reagieren. Zudem wirft Teheran Israel vor, einen Erfolg der laufenden Atomverhandlungen und eine Aufhebung der US-Sanktionen gegen den Iran sabotieren zu wollen./swe/DP/men