Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Präsident Joe Biden hat eingeräumt, dass seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 auch mit der Bewerbung seines republikanischen Widersachers Donald Trump zusammenhängt. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt kandidieren würde, wenn Trump nicht kandidieren würde", sagte der 81-Jährige. "Wir dürfen ihn nicht gewinnen lassen", betonte Biden. Der amtierende US-Präsident hatte sich wiederholt als Verteidiger der Demokratie in den Vereinigten Staaten präsentiert. Bidens Nominierung als Kandidat der Demokraten gilt als sicher, obwohl sein hohes Alter auch parteiintern immer wieder für Debatten sorgt. Auch Trump ist im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner trotz mehrerer Strafverfahren der haushohe Favorit und führt in Umfragen mit großem Vorsprung. In den USA wird am 5. November 2024 ein neuer Präsident gewählt.

Derweil ist eine Debatte über die Gefahr einer Diktatur im Falle eines Wahlsiegs des Rechtspopulisten Donald Trump entbrannt. Während demokratische Politiker eindringlich vor einer Rückkehr des Ex-Präsidenten ins Weiße Haus warnten, äußerte sich Trump selbst nun zweideutig zu den Vorwürfen. Bei einer Diskussionsveranstaltung sagte er mit Blick auf Befürchtungen, er werde nach einem möglichen Wahlsieg im November zum "Diktator" werden: "Nein, nein, nein - außer am ersten Tag". "Wir schließen die Grenze und wir bohren, bohren, bohren (nach Öl). Danach bin ich kein Diktator", fügte Trump hinzu.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

12:30 US/Exxon Mobil Corp, Aktualisierung Unternehmensplan

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
  14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht November 
        Beschäftigung privater Sektor 
        PROGNOSE: +128.000 Stellen 
        zuvor:    +113.000 Stellen 
 
  14:30 Handelsbilanz Oktober 
        PROGNOSE: -64,10 Mrd USD 
        zuvor:    -61,54 Mrd USD 
 
  14:30 Produktivität ex Agrar (2. Veröffentlichung) 3Q 
        annualisiert 
        PROGNOSE:     +4,9% gg Vq 
        1. Veröff.:   +4,7% gg Vq 
        2. Quartal:   +3,6% gg Vq 
        Lohnstückkosten 
        PROGNOSE:     -0,9% gg Vq 
        1. Veröff.:   -0,8% gg Vq 
        2. Quartal:   +3,2% gg Vq 
 
  16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy 
        Information Administration (EIA) 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.587,00  +0,3% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.974,00  +0,4% 
Nikkei-225                33.445,90  +2,0% 
Hang-Seng-Index           16.479,27  +0,9% 
Kospi                      2.495,38  +0,0% 
Shanghai-Composite         2.972,76  +0,0% 
S&P/ASX 200                7.178,40  +1,7% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Fest - Schanghai hinkt hinterher, hier bremst etwas, dass die Ratingagentur Moody's den Bonitätsausblick Chinas auf negativ gesenkt hat wegen der mauen Konjunkturerholung. Ansonsten treibe an den Börsen die Aussicht auf eine weiche Landung der US-Konjunktur bei gleichzeitig sinkenden Zinsen, heißt es. Am Vortag war die Zahl der offenen Stellen in den USA im Oktober deutlich hinter den Prognosen zurückgeblieben, worauf die Marktzinsen deutlich sanken. Zugleich fiel der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im November aber besser als erwartet aus und deutet auf Expansion hin. In Australien ist derweil das BIP im dritten Quartal im Jahresvergleich mit 2,1 Prozent stärker gestiegen als mit 1,7 Prozent geschätzt.

US-NACHBÖRSE

SentinelOne schossen um 15,3 Prozent nach oben. Der Anbieter von Cybersicherheitsprodukten hatte den Umsatz im dritten Quartal um 42 Prozent gesteigert und damit wie auch mit dem bereinigte Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. Auch der Umsatz des Datenmanagers MongoDB übertraf mit einem Plus von 30 Prozent die Schätzungen der Analysten, verlangsamte sich jedoch gegenüber den 40 Prozent im zweiten Quartal. Der Kurs gab um 5,5 Prozent nach, nachdem er allein im vergangenen Monat um 18 Prozent gestiegen war, was auf hohe Gewinnerwartungen hindeutet. Box - Entwickler und Vermarkter von Cloud-basiertem Content-Management - verfehlte die Gewinnerwartungen und senkte zudem den Ausblick. Für die Aktie ging es um fast 13 Prozent abwärts. Auch Dave & Buster's Entertainment enttäuschte mit den Quartalszahlen, die bereinigt einen fortgesetzten Umsatzrückgang zeigten. Die Aktie gab um 3,9 Prozent nach. Der Eigeheimbauer Toll Brothers schlug dagegen mit seinen Viertquartals- und Gesamtjahreszahlen die Konsensschätzungen. Der Kurs legte um 1,9 Prozent zu. Für Stitch Fix ging es um 1,6 Prozent nach unten. Der Anbieter von persönlichen Styling-Services verzeichnete in seinem ersten Quartal einen weiteren Umsatzrückgang, übertraf aber denn doch Markterwartung. IGM Biosciences reduziert im Rahmen einer breit angelegten Umstrukturierung seine Belegschaft um 22 Prozent und konzentriert seine Ressourcen auf die Behandlung von Darmkrebs und Autoimmunkrankheiten. Die Aktie reagierte darauf mit einem Anstieg um 2,5 Prozent.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          36.124,56  -0,2%   -79,88      +9,0% 
S&P-500        4.567,18  -0,1%    -2,60     +19,0% 
Nasdaq-Comp.  14.229,91  +0,3%    44,42     +36,0% 
Nasdaq-100    15.877,71  +0,2%    38,04     +45,1% 
 
                     Dienstag   Montag 
Umsatz NYSE (Aktien)   899Mio   1.007 Mio 
Gewinner               853      1.414 
Verlierer            1.994      1.451 
unverändert            105         86 
 

Uneinheitlich - Teilnehmer sprachen von einer Atempause nach den jüngsten Gewinnen. Leicht stützend wirkten US-Konjunkturdaten, vor allem aber auch weiter sinkende Zinsen. Auslöser war, dass der Arbeitsmarkt Anzeichen einer Abkühlung zeigte. Die Zahl der offenen Stellen fiel im Oktober deutlich niedriger als erwartet aus. Gleichzeitig fiel der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im November knapp über der Erwartung aus. Damit verstärkte sich das Bild, einer weichen Landung der US-Konjunktur bei zugleich sinkenden Zinsen. Für Procter & Gamble ging es um 3,5 Prozent nach unten. Der Konsumgüterkonzern hatte mitgeteilt, dass er im Zusammenhang mit der Gillette-Übernahme im Jahr 2005 mit Belastungen von mehr als 2 Milliarden Dollar rechnet. Dazu kommen weitere 1 bis 1,5 Milliarden Dollar an Restrukturierungskosten nach Steuern.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,58         -6,7        4,65       15,9 
5 Jahre                  4,15         -6,3        4,22       15,2 
7 Jahre                  4,20         -7,3        4,28       23,4 
10 Jahre                 4,19         -7,0        4,26       30,7 
30 Jahre                 4,30        -10,6        4,41       33,4 
 

Am Anleihemarkt ging es wieder aufwärts. Teilnehmer erklärten die sinkenden Marktzinsen mit der Zahl der offenen Stellen Ende Oktober, die geringer als erwartet ausgefallen sei. Dies sei ein Signal, dass sich der Arbeitsmarkt abkühle und verstärke die Aussicht auf baldige Zinssenkungen.

+++++ DEVISENMARKT +++++


                 zuletzt        +/- %      00:00   Di, 8:30    % YTD 
EUR/USD           1,0792        -0,0%     1,0798     1,0807    +0,8% 
EUR/JPY           158,83        -0,0%     158,89     158,81   +13,2% 
EUR/GBP           0,8564        -0,2%     0,8581     0,8567    -3,2% 
GBP/USD           1,2603        +0,1%     1,2592     1,2617    +4,2% 
USD/JPY           147,17        +0,0%     147,14     146,89   +12,2% 
USD/KRW         1.312,21        -0,1%   1.313,73   1.314,05    +4,0% 
USD/CNY           7,1580        +0,8%     7,1013     7,1480    +3,8% 
USD/CNH           7,1651        -0,1%     7,1712     7,1560    +3,4% 
USD/HKD           7,8112        -0,1%     7,8193     7,8173    +0,0% 
AUD/USD           0,6586        +0,5%     0,6553     0,6575    -3,4% 
NZD/USD           0,6161        +0,5%     0,6130     0,6149    -3,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        43.701,91        -1,3%  44.268,47  41.544,40  +163,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar setzte seine Erholungsbewegung zum Euro fort. Der Dollarindex erhöhte sich um 0,3 Prozent. Der Euro rutschte dagegen unter die Marke von 1,08 Dollar. Er litt darunter, dass die EZB laut Direktorin Isabel Schnabel keine weiteren Zinserhöhungen mehr in Aussicht stellen muss. Die jüngsten Inflationszahlen hätten einen weiteren Zinsanstieg eher unwahrscheinlich gemacht. Schnabel hatte kürzlich noch argumentiert, dass "die letzte Meile" auf dem Weg zu 2 Prozent Inflation schwer werden könnte. Angesprochen darauf, sagte sie: "Wenn sich die Fakten ändern, ändere ich meine Meinung."

Abwärts ging es mit dem Austral-Dollar, nachdem die australische Notenbank die Leitzinsen bestätigt und nicht etwa erhöht hatte. Dazu geht sie nun davon aus, dass die Löhne nur noch begrenzt steigen dürften und wies darauf hin, dass sich die Inflation weiter abgeschwächt habe. Der Markt nehme das als eher taubenhaft wahr, so die Experten der Commerzbank. Am frühen Mittwoch ist der "Aussie" auf Erholungskurs.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          72,27        72,32      -0,1%      -0,05    -5,9% 
Brent/ICE          77,21         77,2      +0,0%      +0,01    -4,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise gaben den vierten Handelstag in Folge nach - um rund 1 Prozent. Der Markt spiele die wahrscheinliche Abschwächung der Ölnachfrage im Zuge der Verlangsamung der Weltwirtschaft, hieß es.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 06, 2023 01:53 ET (06:53 GMT)