Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


=== 

+++++ TAGESTHEMA +++++

In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im November überraschend belebt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,7 (Oktober: 49,5) Punkte. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie war im November auf 49,4 (Vormonat: 49,5) Punkte gesunken. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE:   49,6 
          1. Veröff.: 49,4 
          zuvor:      50,0 
 
    16:00 Bauausgaben Oktober 
          PROGNOSE:   +0,3% gg Vm 
          zuvor:      +0,4% gg Vm 
 
          ISM-Index verarbeitendes Gewerbe November 
          PROGNOSE:   47,7 Punkte 
          zuvor:      46,7 Punkte 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.574,50  -0,0% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.958,75  -0,2% 
Nikkei-225                33.431,51  -0,2% 
Hang-Seng-Index           16.983,45  -0,3% 
Kospi                      2.506,21  -1,1% 
Shanghai-Composite         3.032,49  +0,1% 
S&P/ASX 200                7.073,20  -0,2% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Schwächer - Abgaben verzeichnen die chinesischen Börsen. Nachdem die offiziellen Einkaufsmangerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor den zweiten Monat in Folge einen Rückgang verzeichnet haben, zeigt der private Caixin-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ein gänzlich anderes Bild. Hier wurde am Freitag ein Anstieg vermeldet, wobei der Index wieder über die Expansionsschwelle von 50 Punkten sprang. In Hongkong stehen Technologie- und Immobilienwerte unter Abgabedruck. Der Nasdaq-Composite hatte sich am Vortag mit leichten Abgaben gezeigt. Das kräftigste Minus verzeichnet der Kospi in Seoul. Nachdem der Index im November um 11 Prozent zugelegt hat, würden hier Gewinne eingestrichen, heißt es. Es war der stärkste Monatsgewinn seit November 2020. Unter Druck stehen vor allem die Aktien von Batterie-Herstellern. Für LG Energy Solution und Samsung SDI geht es deutlicher abwärts, nach zuletzt drei Handelstagen mit Gewinnen. Der Nikkei-225 schloss leicht im MInus. Die Anleger würden hier auf neue US-Daten am Nachmittag und eine Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell warten, hieß es.

US-NACHBÖRSE

Für die Tesla-Aktie ging es im nachbörslichen Handel am Donnerstag nach unten. Sie baute damit ihre Abgaben aus dem regulären Handel aus. Vier Jahre nach der Vorstellung seines ersten Pick-up-Modells Cybertruck hat der US-Elektroautobauer mit der Auslieferung begonnen. Das Auto hat einen Einstiegspreis von knapp 61.000 Dollar (knapp 56.000 Euro). Ursprünglich hatte Tesla einen Einstiegspreis von 39.900 Dollar angepeilt. Die Tesla-Aktie verlor 2,0 Prozent. Die Papiere von Uber Technologies legten um 0,1 Prozent zu. Hier gab es im regulären Handel Spekulationen über eine Aufnahme der Aktie in den viel beachteten S&P-500-Index. Diese könnte am Freitag nach Börsenschluss in den USA in Verbindung mit der vierteljährlichen Überprüfung des Index bekannt gegeben werden. Uber ist mit einem Marktwert von 116 Milliarden Dollar das größte US-Unternehmen, das nicht im S&P-500 vertreten ist. Marvell Technolgy hat im dritten Quartal aufgrund einer nachlassenden Nachfrage einen Verlust verzeichnet. Der Umsatz fiel um 8 Prozent auf 1,42 Milliarden Dollar, übertraf damit aber die Schätzung der Analysten von 1,4 Milliarden Dollar. Die Aktie verlor 4,6 Prozent.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                35.950,89        +1,5%        520,47          +8,5% 
S&P-500              4.567,80        +0,4%         17,22         +19,0% 
Nasdaq-Comp.        14.226,22        -0,2%        -32,27         +35,9% 
Nasdaq-100          15.947,87        -0,2%        -39,73         +45,8% 
 
                     Donnerstag   Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,91 Mrd     976,4 Mio 
Gewinner             1.786        1.887 
Verlierer            1.038          987 
Unverändert            110           72 
 

Uneinheitlich - Der Dow legte dank deutlicher Kursgewinne einiger weniger Schwergewichte stark zu, die Nasdaq-Indizes gaben leicht nach. Alle Indizes schlossen nah an den Tageshochs. Bei den Einzelwerten ging es für Salesforce um 9,4 Prozent nach oben. Nach einer klaren Steigerung von Gewinn und Umsatz im dritten Geschäftsquartal hatte das Softwareunternehmen für das Gesamtjahr eine deutliche Verbesserung bei der operativen Gewinnmarge in Aussicht gestellt. Unitedhealth zogen nachrichtenlos um 3,4 Prozent an. Möglicherweise sorgte hier für Käufe, dass sich Berichten zufolge eine Fusion zwischen den Konkurrenten Cigna und Humana anbahnt, die Branche also eine Bereinigung erfahren könnte. Auch Boeing trugen mit einem Plus von 3,2, Prozent dazu bei, dass sich der Dow von den anderen Indizes nach oben absetzte. Salesforce, Uniteldhealth und Boeing waren allein für rund 60 Prozent des Dow-Plus verantwortlich. Bei Boeing trieb die Nachricht, dass Kanada für bis zu 7,6 Milliarden Dollar den Kauf von bis zu 16 Seeaufklärungsflugzeugen vereinbart hat. Enttäuscht über den Zuschlag äußerte sich der kanadische Wettbewerber Bombardier. Dessen Aktienkurs notierte in Toronto dennoch leicht im Plus. Ford verloren 3,1 Prozent. Der wochenlange Streik in den USA hat den Autobauer 1,7 Milliarden Dollar Gewinn gekostet. Ford gab eine neue Gewinnprognose ab, die unter dem nach der Tarifeinigung zurückgezogenen Ausblick liegt.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,69         +2,0          4,67           27,3 
5 Jahre                  4,28         +4,2          4,24           28,2 
7 Jahre                  4,36         +7,4          4,29           39,3 
10 Jahre                 4,35         +8,4          4,26           46,7 
30 Jahre                 4,51         +6,9          4,44           54,0 
 

Am Rentenmarkt stiegen die Renditen nach den jüngsten kräftigen Rückgängen deutlich. Das mit Spannung erwartete und von der US-Notenbank favorisierte Preismaß, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), war in der Kernrate im Oktober zwar im erwarteten Rahmen gesunken. Möglicherweise hatten sich einige Akteure hier aber mehr erhofft, zumal der Markt zuletzt schon stark spekulierte, dass die Zinsen schon ab März 2024 sinken könnten. Zu den steigenden Renditen trug aber auch bei, dass der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago im November viel besser als erwartet ausgefallen und deutlich in den Expansion anzeigenden Bereich gestiegen war. Das spricht eher gegen sinkende Zinsen.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00   Do, 9:00    % YTD 
EUR/USD           1,0908        +0,1%     1,0891     1,0952    +1,9% 
EUR/JPY           161,49        +0,1%     161,38     161,05   +15,1% 
EUR/GBP           0,8627        +0,0%     0,8626     0,8628    -2,5% 
GBP/USD           1,2643        +0,1%     1,2627     1,2695    +4,5% 
USD/JPY           148,05        -0,1%     148,17     147,04   +12,9% 
USD/KRW         1.305,55        +0,2%   1.303,53   1.296,27    +3,5% 
USD/CNY           7,0890        +0,1%     7,0853     7,0847    +2,8% 
USD/CNH           7,1466        +0,0%     7,1445     7,1380    +3,2% 
USD/HKD           7,8106        -0,0%     7,8107     7,8081    +0,0% 
AUD/USD           0,6611        +0,1%     0,6604     0,6637    -3,0% 
NZD/USD           0,6163        +0,1%     0,6154     0,6175    -3,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        38.113,56        +1,1%  37.713,93  37.808,07  +129,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar erholte sich von seiner jüngsten Schwäche. Der Euro kostete zuletzt knapp 1,0890 Dollar. Im frühen Tageshoch waren es noch fast 1,10 Dollar. Ein Teil der Nachfrage nach dem Dollar dürfte auf das Monatsende zurückzuführen sein, meinte Devisenexperte Marc Chandler von Bannockburn. Vor allem aber dürften der enttäuschend ausgefallene chinesischen Einkaufsmanagerindex, die Revision des französischen BIP und der stärker als erwartete Rückgang der Verbraucherpreise in der Eurozone, dem Greenback Zulauf beschert haben. Dazu stützten die anziehenden US-Renditen.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          75,88        75,96      -0,1%      -0,08    -1,2% 
Brent/ICE          80,61        80,86      -0,3%      -0,25    -0,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 01, 2023 01:30 ET (06:30 GMT)