Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA I +++++

Im US-Schuldenstreit treffen sich Präsident Joe Biden und der republikanische Repräsentantenhaus-Vorsitzende Kevin McCarthy am Montag zu einem Krisengespräch, das einen Zahlungsausfall des Landes verhindern soll. "Meine Position hat sich nicht verändert", erklärte McCarthy. Die Regierung könne nicht "weiter Geld ausgeben, das wir nicht haben". Biden seinerseits wies die Forderungen der Republikaner als "inakzeptabel" zurück. US-Finanzministerin Janet Yellen drängte ihrerseits erneut darauf, den Schuldenstreit zwischen der Regierung und den Republikanern zu beenden. Sollte die Schuldenobergrenze nicht vor dem 1. Juni angehoben werden, könne die US-Regierung bald ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen, warnte Yellen. Unterdessen schlägt US-Präsident Joe Biden einen schärferen Ton an. Die Republikaner im Repräsentantenhaus hätten "extreme Positionen" eingenommen, sagte Biden. Den aktuellen Haushaltsvorschlag der Opposition nannte er "inakzeptabel" und dämpfte den Optimismus, dass es zu einer baldigen Einigung kommen könnte, mit der ein Zahlungsausfall des Landes vermieden würde.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

China verbietet großen chinesischen Unternehmen den Kauf beim US-Konzern Micron Technology und begründet dies damit, dass die Produkte des Unternehmens ein großes Risiko für die nationale Sicherheit darstellten. Micron ist der größte Hersteller von Speicherchips in den USA. Die chinesische Cyberspace-Verwaltung teilte am Sonntag mit, dass ihre Überprüfung der Micron-Produkte "erhebliche Sicherheitsrisiken" ergeben habe, die die nationale Sicherheit beeinträchtigen würden. Die Behörde warnte die Betreiber wichtiger chinesischer Informationsinfrastrukturen - wie Telekommunikationsunternehmen und staatliche Banken - vor dem Kauf der Produkte des Unternehmens. "Wir werten die Schlussfolgerung aus und überlegen, wie wir weiter vorgehen", teilte Micron mit. "Wir freuen uns darauf, weiterhin mit den chinesischen Behörden zu diskutieren." Das chinesische Verbot kam weniger als zwei Monate, nachdem Peking eine Untersuchung der Importe von Micron angekündigt hatte.Der Schritt markiert den Höhepunkt einer Untersuchung, die die angespannten Beziehungen zwischen Peking und Washington unterstreicht.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

15:00 US/Ford Motor Co, Capital Markets Day

22:05 US/Zoom Video Communications Inc, Ergebnis 1Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.204,75     0% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  13.872,75  +0,1% 
Nikkei-225                31.045,59  +0,8% 
Hang-Seng-Index           19.705,51  +1,3% 
Kospi                      2.556,20  +0,7% 
Shanghai-Composite         3.290,12  +0,2% 
S&P/ASX 200                7.268,70  -0,1% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Überwiegend mit Aufschlägen zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte zu Wochenbeginn. Die Börsen bewegten sich dabei im Spannungsfeld zwischen den anhaltenden Verhandlungen um eine Erhöhung der US-Schuldenobergrenze, Spekulationen über den weiteren Zinspfad der US-Notenbank sowie den Beziehungen zwischen den USA und China, heißt es. US-Präsident Joe Biden hatte nach den jüngsten G7-Aussagen am Wochenende erklärt, er erwarte Tauwetter in den Beziehungen zu China. Jeodch hat China großen chinesischen Unternehmen Käufe beim US-Konzern Micron Technology verboten und begründet dies damit, dass die Produkte des Unternehmens ein großes Risiko für die nationale Sicherheit darstellten. Micron ist der größte Hersteller von Speicherchips in den USA. Dies spricht gegen eine Entspannung zwischen den beiden Staaten. Leichte Hoffnung macht zudem die Ansetzung eines neuen Gesprächs am Montag zwischen US-Präsident Biden und dem Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, um den Streit über die Schuldenobergrenze beizulegen und damit eine Zahlungsunfähigkeit der USA zu verhindern. Am deutlichsten fällt das Plus in Hongkong aus. Teilnehmer sprechen von einer Erholung nach den jüngsten kräftigen Abgaben. Vor allem die Technologiewerte legen nach den Abgaben der Vorwoche zu. Der Markt könnte die Talsohle erreicht haben und sich bald deutlich erholen, so die Analysten von Ping An Securities. Die chinesische Notenbank hat am Montag wie erwartet ihre Zinssätze unverändert gelassen. Die Analysten von Goldman Sachs rechnen im Juni mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die People's Bank of China. Umfangreiche geldpolitische Impulse seien aber unwahrscheinlich, da der Abbau von Risiken eine der obersten Prioritäten der Zentralbank bleibe, so die Ökonomen. Der Nikkei-225 erholt sich von leichten Eröffnungsverlusten und legt um 0,3 Prozent zu. Der Index zeigt sich unbeeindruckt von klar schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zu den japanischen Maschinenbauaufträgen für März. Gegen den Trend geht es für den S&P/ASX-200 in Sydney um 0,2 Prozent nach unten.

US-NACHBÖRSE

Im nachbörslichen Handel hat es zum Wochenausklang nur wenige Unternehmensnachrichten gegeben. Angesichts der laufenden Kartelluntersuchungen zur milliardenschweren Übernahme von VMware durch Broadcom haben sich beide Seiten auf eine Fristverlängerung für das Vorhaben bis zum 26. August geeinigt. Broadcom hatte im Mai 2022 eine Übernahme von VMware für 61 Milliarden US-Dollar angekündigt. Während sich die Aktien von Broadcom unverändert zeigten, ging es für die Papaiere von VMWare nach der Schlussglocke um 0,2 Prozent nach unten. Die Titel von Target verloren 0,1 Prozent. Der Einzelhändler ruft fast 5 Millionen Windlichter zurück, da das Glas während des Gebrauchs brechen oder zerspringen könnte. Die Kosten könnten sich auf 14,7 bis 98 Millionen US-Dollar belaufen.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.426,63        -0,3%       -109,28      +0,8% 
S&P-500              4.191,98        -0,1%         -6,07      +9,2% 
Nasdaq-Comp.        12.657,90        -0,2%        -30,94     +20,9% 
Nasdaq-100          13.803,49        -0,2%        -31,13     +26,2% 
 
                     Freitag   Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 951 Mio   861 Mio 
Gewinner             1.169     1.738 
Verlierer            1.776     1.203 
Unverändert            114       127 
 

Knapp behauptet - Nachdem es an den beiden Vortagen kräftig nach oben gegangen war, kam es zu einer Verschnaufpause. Allenfalls für einen kleinen Dämpfer sorgte, dass die Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern zur Schuldenobergrenze unterbrochen wurden, ohne dass es unmittelbare Pläne zur Wiederaufnahme gab. Ebenfalls für Zurückhaltung sorgte, dass laut US-Finanzministerin Janet Yellen im stressgeplagten Regionalbankensektor weitere Zusammenschlüsse, insbesondere mit größeren Instituten, vonnöten sein könnten. Steil abwärts um gut 27 Prozent ging es mit Foot Locker. Der Sportschuhhändler hatte mit Vorlage von Geschäftszahlen zum ersten Quartal den Ausblick für das Geschäftsjahr gesenkt. Darunter litten auch die Aktien der Sportartikelhersteller Nike (-3,5%) und Under Armour (-4,2%). Applied Materials gaben um 2,3 Prozent nach. Der Hersteller von Halbleiterproduktionsanlagen übertraf zwar die Erwartungen, allerdings blieb der Ausblick lediglich im Rahmen selbiger. Farfetch machten einen Satz um rund 15 Prozent. Das Luxusmodeunternehmen hatte einen geringer als erwartet ausgefallenen bereinigten Verlust berichtet und einen Umsatz über den Erwartungen.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,27         +0,6          4,26      -15,2 
5 Jahre                  3,75         +6,5          3,69      -24,9 
7 Jahre                  3,72         +5,6          3,67      -24,9 
10 Jahre                 3,69         +3,8          3,65      -19,3 
30 Jahre                 3,94         +3,0          3,91       -3,5 
 

Mit den Renditen ging es weiter nach oben - lediglich am kurzen Ende etwas weniger deutlich. Nachdem an den Vortagen eher falkenhafte Kommentare von Vertretern der Zentralbank gekommen waren, sagte nun US-Notenbankchef Jerome Powell, der Stress im Bankensystem könne bedeuten, dass die Fed die Zinsen nicht so stark erhöhen müsse, um die Wirtschaft zu bremsen. Daraufhin sackte laut dem CME FedWatch Tool die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung der Fed im Juni in kürzester Zeit ab, zuletzt lag sie bei 20 Prozent, nachdem es vor den Powell-Aussagen noch 40 Prozent gewesen waren.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00   Fr,09:33   % YTD 
EUR/USD           1,0815        +0,1%     1,0808     1,0778   +1,0% 
EUR/JPY           149,09        -0,0%     149,14     148,94   +6,2% 
EUR/GBP           0,8687        +0,1%     0,8681     0,8688   -1,8% 
GBP/USD           1,2450        +0,0%     1,2449     1,2405   +2,9% 
USD/JPY           137,86        -0,1%     137,99     138,22   +5,1% 
USD/KRW         1.317,79        -0,6%   1.325,21   1.328,35   +4,4% 
USD/CNY           7,0243        +0,2%     7,0079     7,0304   +1,8% 
USD/CNH           7,0364        +0,1%     7,0274     7,0415   +1,6% 
USD/HKD           7,8206        +0,0%     7,8198     7,8105   +0,1% 
AUD/USD           0,6647        -0,1%     0,6650     0,6647   -2,5% 
NZD/USD           0,6283        +0,2%     0,6273     0,6259   -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        26.748,08        -0,0%  26.759,41  26.907,25  +61,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

May 22, 2023 01:38 ET (05:38 GMT)