Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Im US-Schuldenstreit treffen sich Präsident Joe Biden und der republikanische Repräsentantenhaus-Vorsitzende Kevin McCarthy am Montag zu einem Krisengespräch, das einen Zahlungsausfall des Landes verhindern soll. "Meine Position hat sich nicht verändert", erklärte McCarthy. Die Regierung könne nicht "weiter Geld ausgeben, das wir nicht haben". Biden seinerseits wies die Forderungen der Republikaner als "inakzeptabel" zurück. US-Finanzministerin Janet Yellen drängte ihrerseits erneut darauf, den Schuldenstreit zwischen der Regierung und den Republikanern zu beenden. Sollte die Schuldenobergrenze nicht vor dem 1. Juni angehoben werden, könne die US-Regierung bald ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen, warnte Yellen. Unterdessen schlägt US-Präsident Joe Biden einen schärferen Ton an. Die Republikaner im Repräsentantenhaus hätten "extreme Positionen" eingenommen, sagte Biden. Den aktuellen Haushaltsvorschlag der Opposition nannte er "inakzeptabel" und dämpfte den Optimismus, dass es zu einer baldigen Einigung kommen könnte, mit der ein Zahlungsausfall des Landes vermieden würde.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 IE/Ryanair Holdings plc, Jahresergebnis

09:30 AT/Kontron AG, HV

15:00 US/Ford Motor Co, Capital Markets Day

22:05 US/Zoom Video Communications Inc, Ergebnis 1Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- EU 
    16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone (Vorabschätzung) Mai 
          PROGNOSE: -17,0 
          zuvor:    -17,5 
 

DIVIDENDENABSCHLAG


BNP Paribas:       3,90 EUR 
Eni:               0,22 EUR 
Intesa Sanpaolo:   0,0901 EUR 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.338,00  -0,0% 
E-Mini-Future S&P-500     4.204,50  -0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   13.873,25  +0,1% 
Nikkei-225               31.046,35  +0,8% 
Schanghai-Composite       3.291,29  +0,2% 
Hang-Seng-Index          19.711,94  +1,3% 
                                  +/- Ticks 
Bund -Future              134,37%    +37 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.275,38      +0,7% 
DAX-Future     16.342,00      +0,6% 
XDAX           16.301,25      +0,6% 
MDAX           27.639,03      +0,1% 
TecDAX          3.286,40      +0,7% 
EuroStoxx50     4.395,30      +0,6% 
Stoxx50         4.075,35      +0,6% 
Dow-Jones      33.426,63      -0,3% 
S&P-500-Index   4.191,98      -0,1% 
Nasdaq-Comp.   12.657,90      -0,2% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     134,00%        +13 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer wenig veränderten Eröffnung an den Aktienmärkten rechnen Händler am Montag. Weder von den Vorlagen der Auslandsbörsen noch vom Devisenmarkt kommen nennenswerte Impulse. Die Renditen kommen dagegen wieder etwas zurück und könnten die Stimmung etwas stützen. Der Terminkalender ist relativ leer, Impulse könnten von den Verhandlungen zum US-Schuldendeckel ausgehen. Nach dem Erreichen des Rekordhochs dürfe man vom DAX nicht zu viel erwarten, heißt es im Handel.

Rückblick: Freundlich - Gestützt wurde die Stimmung weiter von der Hoffnung auf eine Lösung bei der US-Schuldenobergrenze. Im späten Handel kamen die Kurse etwas zurück, nachdem die Verhandlungen unterbrochen worden waren, ohne dass zunächst ein neuer Termin angesetzt wurde. Für Rückenwind sorgte auch, dass der europäische Gaspreis weiter fiel und zuletzt so niedrig lag wie im Dezember 2021. Auch mit Blick auf die Inflation sei dies günstig, so Marktbeobachter, zumal am Morgen deutsche Erzeugerpreise gemeldet worden waren, die im Monatsvergleich überraschend gestiegen und nicht gesunken waren. An der Spitze bei den Branchen standen Aktien von Finanzdienstleistern (+2,2%) vor Bautiteln (+1,4%) und Versicherungswerten (+1,2%). Lediglich der Subindex der Einzelhandelsaktien (-1,0%) schloss deutlicher im Minus.

DAX/MDAX/TECDAX

Rekordhoch - Mit 16.332 Punkten erklomm der DAX ein Allzeithoch. Aber auch auf diesem Niveau sei der Performance-Index, der auch Dividenden berücksichtigt, nicht teuer, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp unter 12, hieß es im Handel. Gegen die freundliche Tagestendenz verloren Adidas und Puma 3,3 bzw. 5,6 Prozent, belastet von einem enttäuschenden Ausblick des Sportartikelhändlers Foot Locker. Zu den größten DAX-Gewinnern seit Jahresbeginn gehören Aktien von Unternehmen, die von der aktuellen Politik Rückenwind erhalten, wie Rheinmetall (+40%) oder Siemens Energy (+38%). Schlusslicht sind in dieser Betrachtung Vonovia mit einem Minus von 20 Prozent vor dem Hintergrund steigender Zinsen und fallender Immobilienpreise.

XETRA-NACHBÖRSE

Die Adidas-Aktie legte ganz leicht zu auf die Nachricht, dass Ende Mai mit dem Verkauf eines Teils der Restbestände von Millionen Paaren an Yeezy-Design-Sneakern aus der im Herbst abrupt beendeten Design-Kooperation mit dem Rapper Kanye West begonnen werden soll (s.u.).

USA - AKTIEN

Knapp behauptet - Nachdem es an den beiden Vortagen kräftig nach oben gegangen war, kam es zu einer Verschnaufpause. Allenfalls für einen kleinen Dämpfer sorgte, dass die Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern zur Schuldenobergrenze unterbrochen wurden, ohne dass es unmittelbare Pläne zur Wiederaufnahme gab. Ebenfalls für Zurückhaltung sorgte, dass laut US-Finanzministerin Janet Yellen im stressgeplagten Regionalbankensektor weitere Zusammenschlüsse, insbesondere mit größeren Instituten, vonnöten sein könnten. Steil abwärts um gut 27 Prozent ging es mit Foot Locker. Der Sportschuhhändler hatte mit Vorlage von Geschäftszahlen zum ersten Quartal den Ausblick für das Geschäftsjahr gesenkt. Darunter litten auch die Aktien der Sportartikelhersteller Nike (-3,5%) und Under Armour (-4,2%). Applied Materials gaben um 2,3 Prozent nach. Der Hersteller von Halbleiterproduktionsanlagen übertraf zwar die Erwartungen, allerdings blieb der Ausblick lediglich im Rahmen selbiger. Farfetch machten einen Satz um rund 15 Prozent. Das Luxusmodeunternehmen hatte einen geringer als erwartet ausgefallenen bereinigten Verlust berichtet und einen Umsatz über den Erwartungen.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,27         +0,6          4,26      -15,2 
5 Jahre                  3,75         +6,5          3,69      -24,9 
7 Jahre                  3,72         +5,6          3,67      -24,9 
10 Jahre                 3,69         +3,8          3,65      -19,3 
30 Jahre                 3,94         +3,0          3,91       -3,5 
 

Mit den Renditen ging es weiter nach oben - lediglich am kurzen Ende etwas weniger deutlich. Nachdem an den Vortagen eher falkenhafte Kommentare von Vertretern der Zentralbank gekommen waren, sagte nun US-Notenbankchef Jerome Powell, der Stress im Bankensystem könne bedeuten, dass die Fed die Zinsen nicht so stark erhöhen müsse, um die Wirtschaft zu bremsen. Daraufhin sackte laut dem CME FedWatch Tool die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung der Fed im Juni in kürzester Zeit ab, zuletzt lag sie bei 20 Prozent, nachdem es vor den Powell-Aussagen noch 40 Prozent gewesen waren.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00   Fr,09:33   % YTD 
EUR/USD           1,0819        +0,1%     1,0808     1,0778   +1,1% 
EUR/JPY           149,07        -0,0%     149,14     148,94   +6,2% 
EUR/GBP           0,8685        +0,0%     0,8681     0,8688   -1,9% 
GBP/USD           1,2458        +0,1%     1,2449     1,2405   +3,0% 
USD/JPY           137,78        -0,2%     137,99     138,22   +5,1% 
USD/KRW         1.325,21           0%   1.325,21   1.328,35   +5,0% 
USD/CNY           7,0079           0%     7,0079     7,0304   +1,6% 
USD/CNH           7,0357        +0,1%     7,0274     7,0415   +1,6% 
USD/HKD           7,8197        -0,0%     7,8198     7,8105   +0,1% 
AUD/USD           0,6651        +0,0%     0,6650     0,6647   -2,4% 
NZD/USD           0,6286        +0,2%     0,6273     0,6259   -1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        26.698,80        -0,2%  26.759,41  26.907,25  +60,8% 
 

Der Dollar zeigte sich merklich beeindruckt von der Entwicklung der Zinserwartungen. Er kam deutlich zurück, ehe er sich dann wieder leicht vom Tagestief erholte. An den Vortagen hatte er mit steigenden Zinsen deutlich zugelegt, unter anderem auf ein Achtwochenhoch zum Euro. Der Dollarindex büßte 0,3 Prozent ein.

Am Morgen hält die Dollarschwäche an, der Dollarindex verliert im asiatisch geprägten Handel weitere 0,1 Prozent. Die Diskussion um eine Zinspause in den USA belaste den Greenback, heißt es mit Blick auf Aussagen von Fed-Chef Chair Powell und Fed-Vertreter Neel Kashkari. Laut Analysten von Bank of America preisen die Märkte bereits baldige Zinssenkungen in den USA ein. Kurzfristig werde der Dollar aber auf die Verhandlungen zur US-Schuldengrenze reagieren.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          70,94        71,55      -0,9%      -0,61  -11,6% 
Brent/ICE          74,88        75,47      -0,8%      -0,59  -10,6% 
 

Die Ölpreise legten zunächst etwas zu, konnten die Gewinne aber nicht halten und gingen wenig verändert aus dem Tag.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.976,28     1.977,90      -0,1%      -1,62   +8,4% 
Silber (Spot)      23,72        23,86      -0,6%      -0,13   -1,0% 
Platin (Spot)   1.065,65     1.069,48      -0,4%      -3,83   -0,2% 
Kupfer-Future       3,70         3,73      -0,9%      -0,03   -3,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

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May 22, 2023 01:30 ET (05:30 GMT)