FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag seine Kursgewinne vom Wochenauftakt ausgebaut. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,1653 Dollar nach 1,0649 am Morgen bzw. 1,1610 am Vorabend.

Zum Schweizer Franken kann der Euro die über Nacht erzielten Gewinne halten und steht derzeit bei 1,0729 Franken nach 1,0730 am frühen Morgen und 1,0718 am Vorabend. Der Dollar dagegen schwächt sich daher zum Franken leicht ab auf 0,9204 von 0,9211 Franken im Frühgeschäft (Vorabend 0,9232).

Die freundliche Stimmung an den asiatischen Aktienmärkten sorgte für mehr Risikofreude bei den Investoren, was die Weltreservewährung Dollar unter Druck gesetzt und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen hat. Darüber hinaus wurde die US-Währung durch enttäuschende Konjunkturdaten belastet. Am Montag war bekannt geworden, dass die Produktion in den amerikanischen Industrieunternehmen im September überraschend gesunken war.

Die Einschätzung des französischen EZB-Rates Francois Villeroy de Galhau, dass es keinen Grund für eine Zinserhöhung im kommenden Jahr gebe, konnte den Euro nicht belasten. Der Präsident der französischen Zentralbank bekräftigte frühere Aussagen aus den Reihen der EZB, wonach die aktuell hohe Inflation in der Eurozone nur eine vorübergehende Erscheinung sei. Bis Ende 2022 sollte die Inflationsrate im gemeinsamen Währungsraum wieder unter die von der EZB angepeilte Zielmarke von zwei Prozent fallen, sagte Villeroy am Dienstag dem Radiosender "France Info".

Im weiteren Tagesverlauf wird nicht mit grösseren Impulse durch Konjunkturdaten am Devisenmarkt gerechnet. Es stehen kaum wichtige Wirtschaftsdaten auf dem Programm, an denen sich die Anleger orientieren könnten. Allerdings werden im Tagesverlauf zahlreiche Reden von Mitgliedern der EZB erwartet, wobei vor allem Aussagen des Chefvolkswirten der Notenbank, Philip Lane, am Nachmittag beachtet werden dürften.

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