FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Dienstag unter Druck geraten und unter die Marke von 1,14 US-Dollar gefallen. Im Tief kostete die Gemeinschaftswährung 1,1385 Dollar und damit so wenig wie zuletzt vor knapp einer Woche. In der Nacht hatte der Euro noch klar über 1,14 Dollar notiert.

Auch zum Franken wird der Euro bei 1,0419 etwas tiefer als am Morgen gehandelt, bewegt sich jedoch auf ähnlichem Niveau wie zuletzt. Der Dollar kostet im Mittagshandel 0,9151 Franken. Damit ist der "Greenback" fast unverändert zum frühen Handel, aber leicht höher als am Vortag.

Der Dollar legte unterdessen jedoch zu vielen anderen Währungen zu. Auslöser war ein ruckartiger Anstieg der Kapitalmarktzinsen in den USA. Hintergrund sind zunehmende Spekulationen auf Zinsanhebungen durch die amerikanische Notenbank Federal Reserve als Folge der hohen Inflation. An den Märkten wird gegenwärtig mit bis zu vier Zinserhöhungen der Fed im laufenden Jahr gerechnet. Im Blick steht auch die Möglichkeit, dass die Fed ihre auf etwa 8,8 Billionen Dollar aufgeblähte Bilanz bald zurückführen könnte.

Solide Wirtschaftsdaten aus Deutschland konnten dem Euro keinen Rückenwind verleihen. Die Konjunkturerwartungen des deutschen ZEW-Instituts hellten sich wesentlich deutlicher auf als erwartet. "Der Konjunkturausblick verbessert sich mit Beginn des neuen Jahres ganz erheblich", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die konjunkturelle Schwächephase vom vierten Quartal dürfte bald überwunden sein, erwartet Wambach.

Am Nachmittag stehen in den USA nur wenige Konjunkturdaten auf dem Programm. Veröffentlicht werden Stimmungsdaten aus der Industrie und vom Immobilienmarkt. Ihre Marktrelevanz ist in aller Regel eher gering.

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