FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Montag in einer engen Bandbreite bewegt. Am Montagmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1569 US-Dollar. Sie notierte aber über den Tiefs vom Freitag. Vor dem Wochenende war der Eurokurs mit 1,1513 Dollar auf den niedrigsten Stand seit Juli 2020 gefallen.

Auch gegenüber dem Franken kann die Gemeinschaftswährung weiter Boden gutmachen und wird aktuell zu 1,0589 Franken gehandelt nach 1,0560 am Morgen und 1,0545 am Freitagabend. Das USD/CHF-Paar legt mit 0,9154 Franken ebenfalls zu. Am Freitagabend wurde der Dollar zu 0,9120 gehandelt.

Der EUR/CHF-Kurs notiert aktuell deutlich unter 1,06 und ist damit so teuer wie in den schlimmsten Tagen der Corona-Krise. Bis vor kurzem war von vielen Marktteilnehmern jeweils die Marke von 1,07 als "Verteidigungslinie" der SNB gesehen worden.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte letzte Woche erneut vermehrt am Devisenmarkt interveniert haben, um den Schweizer Franken abzuschwächen. Darauf deuten die Sichtguthaben hin, über welche die SNB wöchentlich Rechenschaft ablegt.

So sind die Einlagen von Bund und Banken in der Woche zum 05. November um 1,3 Milliarden auf 718,4 Milliarden Franken gestiegen. Bereits in der Vorwoche waren sie um 1,8 Milliarden Franken gestiegen und damit so stark wie seit Langem nicht mehr. Es war gar der stärkste Anstieg seit Mai. Die Sichteinlagen bei der SNB nahmen somit in den letzten vier Wochen um gut 4,3 Milliarden Franken zu.

Geldpolitik belastet Euro zum Dollar

Belastet wurde der Euro zuletzt durch die Geldpolitik. Während die US-Notenbank Fed damit beginnt, ihre milliardenschweren Wertpapierkäufe zurückzufahren, bleibt die EZB ihrer extrem lockeren Haltung treu. Zum Wochenstart bekräftigte EZB-Chefökonom Philip Lane die Ausrichtung der Zentralbank: Der Euroraum sei "noch lange nicht" in einer Situation, in der die Anleihekäufe beendet würden, erklärte der Ire in einem Zeitungsinterview. Eine lockere Geldpolitik lastet in aller Regel auf einer Währung.

Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone bewegten den Euro kaum. Der Sentix-Konjunkturindikator ist im November nach drei Rückgängen in Folge gestiegen. Analysten hatten dagegen mit einem Rückgang gerechnet. "Die konjunkturelle Abkühlung läuft langsam aus", kommentierte Sentix die Entwicklung./jsl/bgf/eas/pre/kw