NEW YORK (awp international) - Der Eurokurs hat sich am Dienstag über 1,17 US-Dollar behauptet. Im US-Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1727 Dollar. Am Montag war sie mit genau 1,17 Dollar auf den tiefsten Stand seit etwa einem Monat gefallen.

Der im Tagesverlauf markant stärker gewordene Franken verlor am Abend wieder etwas an Wert. So notiert das Währungspaar EUR/CHF nun bei 1,0829, nachdem es am späten Nachmittag bis auf 1,0816 gefallen war. Das Tageshoch von 1,0889 ist aber nach wie vor weit entfernt. Ähnlich war die Entwicklung beim Duo USD/CHF, das aktuell bei 0,9235 steht (Tagestief: 0,9225; Tageshoch: 0,9286).

Die gute Stimmung an den Aktienmärkten hatte zunächst für ein freundliches Umfeld für den Euro gesorgt. Er legte zum Dollar zu. Nach überraschend stark ausgefallenen Daten aus der US-Bauwirtschaft gab er die Gewinne aber wieder ab. Bereits am Montag hatten Finanzprobleme des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande Sorgen über die wirtschaftliche Stabilität des Landes ausgelöst. Dies hatte der Weltleitwährung Dollar Auftrieb gegeben.

Mit Spannung erwartet werden die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch. Ökonomen rechnen damit, dass das Fed Signale für einen schrittweisen Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik geben wird. Die Verringerung des milliardenschweren Anleihenkäufe könnte dann zum Jahresende beginnen.

Commerzbank-Expertin Thu Lan Nguyen glaubt jedoch nicht, dass der Dollar deshalb nachhaltigen Auftrieb erhalten wird. Sie rechnet wegen rückläufiger Konjunkturunterstützung durch die US-Regierung mit einer Abschwächung der US-Wirtschaft. Dem Dollar drohe somit Ungemach: "Denn eine nachlassende Wirtschaftsdynamik in Kombination mit einer fallenden Inflation sollte Zinserhöhungsspekulationen ziemlich schnell den Garaus machen - vielleicht sogar schneller als selbst wir es erwarten."

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