Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den europäischen und globalen Märkten von Kevin Buckland

Alles, was Investoren im Hinblick auf eine weitere Präsidentschaft von Donald Trump befürchtet hatten, bewahrheitete sich in den ersten Stunden des ersten Tages, und insbesondere Devisenhändler erlitten einen Schock.

Das Ausbleiben von Zollandrohungen in Trumps Antrittsrede wurde als grünes Licht für den Verkauf des Dollars gewertet. Stunden später überraschte der neue US-Präsident mit Plänen für 25-prozentige Zölle auf Kanada und Mexiko ab dem 1. Februar. Der Loonie und der Peso stürzten ab.

Diese Schritte spiegeln die Volatilität wider, die in Trumps erster Amtszeit als Oberbefehlshaber zu beobachten war, und die Märkte müssen ständig auf der Hut sein. Aber wie so oft könnte sich Trumps Salve als Verhandlungstaktik entpuppen.

Trump hat immer gesagt, er sei ein Dealmaker, und die Investoren könnten durch seine Äußerungen zu TikTok und China ermutigt worden sein, die wie eine Einladung an den Verhandlungstisch aussahen und auch mit einer Warnung vor Zöllen verbunden waren, falls Peking versuchen sollte, ein Abkommen zu blockieren.

Auch für die EU seien Zölle nur eine Möglichkeit, das Handelsdefizit "auszugleichen", so Trump. Eine andere Möglichkeit wären größere Verkäufe von US-Öl und -Gas.

Trotz dieser Äußerungen rückte Trump von einem allgemeinen Zoll ab und sagte: "Dafür sind wir noch nicht bereit."

Die Währungen haben in den letzten Stunden eine Berg- und Talfahrt hinter sich. Gegen Mittag in Asien lag der US-Dollar jedoch gegenüber einem Korb seiner größten Rivalen im Plus, wenn auch nicht so stark wie am Dienstagmorgen.

Die chinesische Zentralbank schützte den Yuan, indem sie den stärksten Fixing-Kurs seit Anfang November festlegte. Da China jedoch im besonderen Fokus von Trumps Zollwarnungen steht, halten Analysten eine anhaltende Stärke für unwahrscheinlich.

Der Euro und das Pfund Sterling gaben jeweils um etwa 0,3 % nach, während der Yen stärker wurde. Die japanische Währung wurde durch Wetten auf eine Straffung der Geldpolitik durch die Bank of Japan am Freitag gestützt, trotz einiger Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen etwaiger US-Zölle auf die Autoindustrie.

Unterdessen stieg der Marktwert von Trumps Meme-Coin auf über 10 Milliarden US-Dollar und trug dazu bei, auch andere Kryptowährungen anzuheben. Dazu gehörte auch Bitcoin, das auf ein neues Allzeithoch von über 109.000 US-Dollar stieg, obwohl es bei den letzten Transaktionen wieder unter 102.000 US-Dollar lag.

Auf dem Wirtschaftskalender Europas stehen heute die Veröffentlichung der britischen Beschäftigungsdaten und die ZEW-Stimmungsumfragen in Deutschland.

Die EU-Finanzminister treffen sich in Brüssel, um über die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu beraten.

Der Vizepräsident der EZB, Luis de Guindos, nimmt ebenfalls an der ECOFIN-Sitzung teil, die ebenfalls in der belgischen Hauptstadt stattfindet.

Für diese Woche sind keine Fed-Sprecher vorgesehen, da die Beamten sich vor der geldpolitischen Sitzung in der nächsten Woche in einer Sperrfrist befinden.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Dienstag beeinflussen könnten:

- Gehaltsabrechnung im Vereinigten Königreich (Dezember)

- Deutschland ZEW-Umfragen (Jan)

- Kanada VPI (Dez.)