Die europäischen Aktien gaben am Freitag nach und waren auf dem besten Weg, eine dreiwöchige Gewinnsträhne zu brechen. Die Anleger suchten nach Klarheit über das Tempo der geldpolitischen Lockerung in der Eurozone im nächsten Jahr inmitten von Sorgen über ein sich verlangsamendes Wirtschaftswachstum und einen möglichen Handelskrieg.

Der paneuropäische STOXX 600 Index gab bis 0807 GMT um 0,2% nach und dürfte die Woche mit einem Minus von 0,4% beenden.

Die Aktienmärkte waren in dieser Woche unruhig, da die Anleger die jüngsten Konjunkturdaten aus China, die Inflationsdaten aus den USA und der Eurozone sowie die vierte Zinssenkung der Europäischen Zentralbank in diesem Jahr am Donnerstag verdaut haben.

Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf Frankreich, wo Präsident Emmanuel Macron einen neuen Premierminister ernennen wird, und auf die Sitzung der US-Notenbank in der nächsten Woche, auf der eine Zinssenkung erwartet wird.

Der britische FTSE 100 erhielt Auftrieb, als das Pfund fiel, nachdem Daten zeigten, dass die britische Wirtschaft im Oktober zum zweiten Mal in Folge geschrumpft ist. Dies ist der erste Produktionsrückgang in Folge seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie.

Die in London notierten Aktien von Tullow Oil gaben ihre Eröffnungsgewinne wieder ab und fielen zuletzt um 3,9%, nachdem das US-amerikanische Öl- und Gasunternehmen Kosmos Energy mitgeteilt hatte, dass es in frühen Gesprächen über eine vollständige Übernahme des auf Westafrika fokussierten Unternehmens stehe.

Munich Re kletterte um 4%, nachdem der deutsche Rückversicherer mitgeteilt hatte, dass er für das nächste Jahr einen Nettogewinn von 6 Milliarden Euro ($6,27 Milliarden) anstrebt, wobei allein das Rückversicherungsgeschäft 5,1 Milliarden Euro einbringen soll.