Zürich (awp) - Die Zurich-Aktien gehören am Donnerstag zu den stärksten Bluechip-Werten. Der Versicherungskonzern hat insgesamt solide Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Vor allem beim Betriebsgewinn wurden die Analystenerwartungen übertroffen. Wie erhofft, kündigte der Versicherungskonzern neben der Dividendenerhöhung auch ein neues Aktienrückkaufprogramm an.

Um 13.15 Uhr notieren die Zurich-Aktien um 3,0 Prozent im Plus auf 460,70 Franken, das Tageshoch liegt mit 461,80 gar noch etwas höher. Der Leitindex SMI notiert derweil wegen der Schwäche der schwergewichtigen Nestlé-Aktien leicht im Minus.

Das besser als erwartet ausgefallene operative Ergebnis werde von den Ergebnissen in der Lebensversicherung wie auch bei der US-Tochter Farmers angetrieben, betont Vontobel-Analyst Simon Foessmeier. Dagegen habe der Nichtleben-Bereich die Erwartungen nicht zuletzt wegen höherer Verluste verfehlt. Auch beim Reingewinn habe Zurich die Erwartungen nicht erfüllt, meint er. Die positive Kursreaktion dürfte seines Erachtens vor allem auf die angekündigten Aktienrückkäufe zurückzuführen sein.

Positiv hebt Analyst Kamran Hossain von JPMorgan derweil auch die positiven Aussagen des Zurich-Managements zu den bis 2025 gesetzten Zielen hervor. Gleichzeitig dürfte der Fokus seines Erachtens aber auch auf den verfehlten Erwartungen im Schaden- und Unfallgeschäft (P&C) liegen, die insgesamt zu einer unter den Erwartungen ausgefallen Combined Ratio geführt habe. Die verbesserten Aussichten des Managements seien zudem wohl bereits im Aktienkurs enthalten, würden die Zurich-Titel doch zu einem Aufschlag gegenüber der Konkurrenz gehandelt.

Auch laut Kepler Cheuvreux vermochte Zurich in Sachen Neugeschäft und Combined Ratio im Nichtleben-Bereich nur bedingt zu überzeugen. Für Peter Eliot von Kepler Cheuvreux würden die Erwartungen deshalb bei "eher geringer Qualität" übertroffen. Gut kommen bei ihm hingegen die Höhe des Aktienrückkaufprogramms sowie positive Aussagen zu den Mittelfristzielen an.  

ZKB-Experte Georg Marti verweist aber ebenfalls auf die gute operative Entwicklung des Versicherungskonzerns. Auch sei das Anlageergebnis gut und die Kapitalbasis sei mit der soliden SST-Quote weiterhin stark. Beim Reingewinn machten sich die Finanzmarkteinflüsse dagegen stärker als erwartet negativ bemerkbar, räumt er ein.

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