Zürich (awp) - Die Ausbreitung eines neuen Corona-Variante versetzt die Finanzmärkte zum Wochenschluss in Alarmbereitschaft. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sein könnte, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe womöglich leichter durchdringt.

"Das Auftauchen dieses stark mutierten neuen Covid-19-Stammes in Südafrika und zwei Fälle dieser Variante, die heute in Hongkong festgestellt wurden, haben die asiatischen Anleger aufgeschreckt und zur Flucht gezwungen", kommentiert ein Händler. "Die Aktienmärkte, einschliesslich der US-Futures, werden stark verkauft." In den USA waren die Börsen am gestrigen Erntedank-Fest Thanksgiving geschlossen und werden am heutigen Freitag nur verkürzt zum Handel geöffnet.

Für den SMI zeichnet sich aktuell bei IG ein vorbörsliches Minus von 1,35 Prozent ab. Auch in Europa werden der deutsche DAX, der britische FTSE oder auch der EuroStoxx 50 allesamt zum Handelsstart um annähernd 2 Prozent tiefer erwartet.

In Asien haben die Börsen bereits mit deutlichen Abschlägen auf die Nachrichten über die neue Corona-Variante reagiert. Der japanische Nikkei-Index weist aktuell Verluste von 2,79 Prozent auf. Auch der Hang Seng in Hongkong geht am Morgen um mehr als 2 Prozent in die Knie.

Die europäischen Märkte, die durch die derzeit grassierende vierte Covid-19-Welle bereits unter Druck stehen, dürften den Stress noch stärker zu spüren bekommen, da das Timing einer neuen Covid-19-Variante zu keinem schlechteren Zeitpunkt für die Eurozone kommen könnte, so ein weiterer Börsianer.

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