ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag knapp höher geschlossen. Nach einem richtungslosen Start mäanderte der Leitindex SMI vorerst um die Nullmarke, ehe er vorübergehend etwas deutlicher in die Verlustzone abrutschte, um gegen Handelsende wieder positives Terrain zu erreichen. Seit dem 21. Dezember des vergangenen Jahres ging es außer an einem Handelstag stetig nach oben. Mittlerweile ist das Allzeithoch bei 11 270 Punkte vom vergangenen Februar noch rund 400 Punkte entfernt.

Die zögerliche Haltung der Investoren am Berichtstag erscheine durchaus sinnvoll, kommentierte ein Händler. Immerhin hätten die meisten Börsen einen starken Jahresauftakt hingelegt. Als Stütze sehen die Beobachter den starken Anstieg der Renditen in den letzten Tagen, der langfristige US-Treasuries etwas attraktiver gemacht habe. Gleichzeitig sei angesichts der jüngsten Kursgewinne bei Aktien das Rückschlagsrisiko gestiegen, heißt es von den eher vorsichtigen Akteuren.

Bis zum Handelsende gewann der Swiss Market Index (SMI) 0,04 Prozent auf 10 875,25 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst und wo die großen Titel weniger Gewicht haben, stieg um 0,10 Prozent auf 1724,33 Punkte und der umfassende SPI um 0,14 Prozent auf 13 492,16 Punkte. Zum Schluss gab es im SLI 16 Gewinner, 13 Verlierer sowie die unveränderten SGS.

Am meisten gesucht waren Kühne+Nagel (plus 2,9 Prozent), AMS (plus 2,9 Prozent) und Credit Suisse (plus 2,6 Prozent). UBS (plus 0,7 Prozent) hielten mit den Credit-Suisse-Aktien nicht ganz mit, legten aber ebenfalls klar zu. Die Großbanken-Titel hätte einerseits vom anhaltenden Zinsanstieg in den USA profitiert und andererseits von einer positiven Sektorstudie, hieß es in Marktkreisen.

Die UBS hatte außerdem am Morgen ein Sparprogramm verbunden mit der Schließung von 44 der heute 240 Filialen in der Schweiz angekündigt. Außerdem passt sie den Schwellenwert von Vermögen, auf denen Negativzinsen bezahlt werden müssen, nach unten an.

Im Fokus standen auch Sika (minus 0,4 Prozent) mit einem leichten Minus, nachdem die Titel im Anschluss an die Publikation des Jahresumsatzes von 2020 am Morgen das Allzeithoch noch einmal nach oben geschraubt hatten. Dass Sika die durchschnittlichen Analystenerwartungen knapp verfehlt hat, machte diesen nicht viel aus, da die Währungseffekte unter- und die Akquisitionseffekte überschätzt wurden. So kam es nun auf hohem Niveau zu Gewinnmitnahmen.

Größte Verlierer waren aber Temenos (minus 4,5 Prozent), die indes klar über dem Tagestief aus dem Handel gingen. Als Grund für die Verluste machten Händler die Rating-Senkung der Großbank Credit Suisse aus. Diese hat die Empfehlung für die Aktien der Softwareschmiede auf "Underperform" von "Neutral" herabgestuft und gleichzeitig das Kursziel deutlich unter das aktuelle Niveau gesenkt.

Deutlichere Abgaben verzeichneten zudem Givaudan (minus 2,1 Prozent) und Sonova (minus 1,4 Prozent).

Im breiten Markt fielen Zur Rose mit einem spektakulären Sprung um 15 Prozent nach oben auf. Die Bank of America hat die Abdeckung der Titel mit dem Rating "Buy" und einem Kursziel von 500 Franken, was massiv über dem aktuellen Niveau von rund 350 Franken liegt, gestartet. Bereits am Vortag haten gute Zahlen des Konkurrenten Shop Apotheke für Aufwind gesorgt./cf/rw/AWP/fba