Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Mittwochvormittag solid im Plus. Ungeachtet der Nervosität im Vorfeld des Sitzung der amerikanischen Notenbank vom heutigen Abend macht der SMI nach drei schwächeren Tagen wieder etwas Boden gut. Die Stimmung sei angesichts der hohen Omikron-Fallzahlen und der starken Teuerung dennoch etwas angeschlagen, heisst es in Marktkreisen.

Denn der Fokus der Investoren sei mit Spannung auf den wichtigsten Termin des Tages gerichtet. Allgemein wird davon ausgegangen, dass das Fed den Ausstieg aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik beschleunigen wird, zumal am Vortag auch die veröffentlichten Produzentenpreise sehr hoch waren. Diese seien als "Schlag ins Gesicht der Investoren" gekommen, meint ein Analyst von Swissquote. Die US-Notenbank müsse sich nun so rasch wie möglich darum kümmern. Die grosse Frage lautet nun, wie "hawkish" das Fed reagieren wird, bzw. wann mit der ersten Zinserhöhung im kommenden Jahr gerechnet werden muss.

Der SMI notiert um 11.00 Uhr 0,51 Prozent höher bei 12'474,74 Punkten. Der die 30 wichtigsten Aktien enthaltende SLI gewinnt 0,61 Prozent auf 2011,26 Punkte und der breite SPI 0,52 Prozent auf 15'932,47 Punkte. Von den 30 SLI-Werten legen 23 zu und sieben geben nach.

An der Tabellenspitze sind aktuell Temenos (+3,7%) zu finden. Die Aktien erhalten dabei von der Nachricht über eine Ausweitung der bereits bestehenden Partnerschaft mit Microsoft etwas Rückenwind.

Lonza (+3,3%) setzen sich ebenfalls vom Rest des Feldes ab. Bei den Titeln kommt es nach drei schwächeren Tagen zu einer Gegenbewegung. Dahinter ziehen noch Logitech (+2,3%), Sonova (+1,7%) oder Kühne+Nagel (+1,5%) überdurchschnittlich an.

Eine gute Stütze sind dem SMI insbesondere aber Nestlé (+0,7%), welche nach einer Kurszielerhöhung und der Bestätigung der Kaufempfehlung durch Goldman Sachs zulegen. Im Rahmen eine Sektorstudie hat die US-Bank auch die Kursziele für Barry Callebaut (+0,3%) und Lindt & Sprüngli (Namenaktie +1,5%) erhöht und ebenfalls das Rating "Buy" jeweils bestätigt.

Mit dem Plus bei Roche (+0,3%) und dem Minus bei Novartis (-0,3%) bewegen sich die beiden anderen Schwergewichte uneinheitlich. Novartis würden dabei von einer Abstufung eines englischen Brokerhauses etwas zurückgebunden, heisst es im Handel.

Am Tabellenende stehen derzeit UBS (-0,8%), Adecco (-0,4%) und Vifor Pharma (-0,4% auf 157,40). Vifor büssen damit nach dem massiven Gewinn im Anschluss an das Übernahmeangebot der australischen CSL nur minim an Terrain ein. Das Kursniveau der gebotenen 167 Franken je Aktie wird allerdings nach wie vor nicht erreicht.

Im breiten Markt fallen SIG Combibloc (-2,7% auf 25,76 Fr.) etwas auf. Hauptgrund dürfte eine Studie von Barclays sein, in welcher die Papiere auf "Untergewichten" mit Kursziel 21,50 Franken zurückgestuft werden. Das Kursziel bedeutet auf Sicht des gestrigen Schlusskurses damit ein Abwärtspotential von gegen 20 Prozent.

Auch Stadler Rail (-1,7% auf 38,42 Fr.) stehen unter Druck. Händler verweisen auf einen Kommentar der Credit Suisse. Diese kürzt die Gewinnschätzungen um durchschnittlich 7 Prozent und das Kursziel für die mit "Neutral" eingestuften Valoren auf 40 von 43 Franken.

Orascom DH (-0,4%) geben minim nach. Samih Sawiris übergibt die Firma seinem Sohn. Dieser soll von ihm das Amt des VR-Präsidenten sowie die Aktienmehrheit erben. Die ZKB bewertet die Neuigkeit indes als neutral.

Dätwyler (+1,6%) sind dagegen im Anschluss an eine deutliche Kurszielerhöhung durch Stifel bei einer Bekräftigung der Kaufempfehlung gesucht.

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