Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag erneut schwächer erwartet. Nach dem Kursrutsch am Vortag seien die Anleger verunsichert, auch wenn die US-Börsen am Vortag wieder zu einer Stabilisierung angesetzt hätten, heisst es am Markt. "Das Gewitter ist noch nicht vorbei", sagt ein Händler. Die Angst vor einem Abrutschen der US-Wirtschaft in eine Rezession habe merklich zugenommen. "Die von vielen Auguren beschworene weiche Landung der US-Wirtschaft könnte doch weniger soft als erwartet ausfallen", meint ein Händler. Die Anleger seien nervös und scheuten das Risiko. Der September zähle zudem erfahrungsgemäss zu den schwierigeren Börsenmonaten, was einem wieder einmal schmerzlich bewusst werde.
Über den Zustand der US-Wirtschaft erhoffen sich die Marktteilnehmer weiteren Aufschluss am Nachmittag, wenn weitere US-Daten, darunter mit dem ADP-Bericht und den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe die Vorboten für den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag veröffentlicht werden. Zudem steht der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich auf dem Programm. Wenn die Daten den Erwartungen entsprächen oder im Idealfall besser als erwartet ausfielen, könnte dies die Rezessionsängste zerstreuen und die Indizes bis zu den offiziellen Arbeitsmarktzahlen am Freitag stabil halten, heisst es bei Swissquote. "Fallen die Zahlen hingegen schwächer aus als erwartet, dürfte dies die Rezessionssorgen verstärken und die Renditen von US-Staatsanleihen, den Dollar und die Aktienindizes weiter belasten", heisst es weiter.
Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert um 08.15 Uhr um 0,23 Prozent tiefer bei 12'148,07 Punkten. Am Vortag hatte der SMI um 1,39 Prozent nachgegeben. 19 der 20 SMI-Werte werden um 0,2 Prozent tiefer gestellt.
Novartis aber werden um 0,5 Prozent niedriger mit 100,46 Franken erwartet. Grund dafür ist wohl Goldman Sachs. Die US-Investmentbank hat den Pharmatitel nach einer soliden Kursentwicklung von "Buy" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 105 auf 103 Franken gesenkt.
Auch im SMIM und auf den hinteren Rängen halten sich die Abschläge mit rund 0,2 Prozent in Grenzen. Dabei fallen aber Belimo (-1,7%) auf. Diese könnte ebenfalls auf einen Analystenkommentar zurückgehen, heisst es am Markt.
Die Aktie der Helvetia verliert 1,2 Prozent. Die Versicherungsgruppe hat im ersten Halbjahr 2024 zwar leicht zugelegt, aber in etwa gleich viel verdient wie im Vorjahr. Zahlreiche Unwetter im Frühsommer belasteten das Ergebnis.
Positiv stechen die Aktien von Galderma hervor. Sie werden 1,8 Prozent höher bei 81,10 Franken erwartet. Zum einen waren die Aktien am Vortag gefallen, nachdem es Berichte über Aktienverkäufe von Altaktionären gegeben hatte. Zudem hat Berenberg die Coverage mit der Einstufung "Buy" und einem Kursziel von 104,40 Franken aufgenommen.
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