Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steuert am Freitag auf eine klar tiefere Eröffnung zu. Das Zwischenhoch vom Mittwoch scheint nur noch ferne Vergangenheit. Mit dem Wiederaufflackern der Zinsängste ziehen dunkle Wolken auf. So sind die Vorgaben aus den USA tiefrot, verlor doch der Dow Jones rund 1,8 Prozent und der Nasdaq 100 gar 3,6 Prozent. In Asien büsst der Nikkei derweil rund 4 Prozent ein. Der SMI hält sich dank seine defensiven Ausrichtung vorläufig noch etwas besser.

Der Zinsschock kam am Vortag mit einem Anstieg der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf bis zu 1,60 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit Februar 2020. Bei den Investoren verstärke sich die Meinung, dass die Inflation zunehmen und die US-Notenbank zu einer Straffung ihrer Geldpolitik zwingen werde, heisst es in Marktkreisen. Die Beruhigungspillen, die Fed-Chef Jerome Powell Mitte der Woche noch zu verbreichen versuchte, seien an den Märkten offenbar ohne grosse Wirkung geblieben.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 08.15 Uhr um 0,93 Prozent tiefer bei 10'559,19 Punkten.

Im Fokus stehen am Berichtstag LafargeHolcim, welche nach Zahlen derzeit 0,3 Prozent tiefer notieren und sich damit klar besser halten als der Gesamtmarkt. Der Zementhersteller hat insbesondere mit dem Gewinn positiv überrascht. Aber auch der Umsatz lag etwas über dem AWP-Konsens.

Bei den Blue Chips gibt eine stattliche Zahl der Titel mehr als 1 Prozent nach. Insbesondere konjunktursensitive Aktien wie ABB (-1,6%), Richemont und Swatch (je -1,7%) oder auch die Banken UBS (-1,6%) und CS (-1,4%) stehen unter Druck.

Einige Gewinner sind derzeit Geberit (+0,04%) nach einer Wiederaufnahme der Abdeckung durch die Deutsche Bank mit dem Rating "Hold" sowie Sika (+0,3%) nach einer Kaufempfehlung durch die gleiche Bank.

Die defensiven Schwergewichte Nestlé und Roche (je -1,0%) können sich dem Abwärtstrend ebenfalls nicht entziehen, nur leicht besser sieht es bei Novartis (-0,4%) aus.

Daneben geraten insbesondere auch die zuletzt hochgejubelten Tech-Werte unter die Räder: Logitech und AMS (je -2,7%), Comet (-2,5%) oder VAT (-2,5%) fallen deutlich stärker zurück als der Gesamtmarkt.

Autoneum ziehen gegen den Trend um 0,5 Prozent an. Für diesen Titel hat die UBS das Kursziel deutlich nach oben genommen, stuft ihn allerdings unverändert mit "Hold" ein.

cf/ra