Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich zum Wochenschluss aufgrund vorbörslicher Indikationen eine wenig veränderte Tendenz ab. Die Stimmung an den Märkten sei zwar gut und die Vorgaben aus den USA und Japan seien ebenfalls positiv. Doch dies dürfte bei uns bereits am Vortag vorweggenommen worden sein, sagt ein Händler. Der Leitindex SMI hat bis am Vorabend bereits die deutlichen Verluste vom Wochenanfang wieder wettgemacht. Neue Impulse sind rar. Am ehesten könnte die Veröffentlichung des deutschen Ifo-Geschäftsklimas am Vormittag den Markt etwas bewegen.

Zur derzeit guten Stimmung beigetragen habe die Beruhigung der Lage rund um den von Finanzproblemen geplagten chinesischen Immobilienriesen Evergrande. Wie der Konzern mitteilte, hat man sich mit Gläubigern auf eine anstehende Zinszahlung geeinigt. Damit ist die Krise des zweitgrössten chinesischen Immobilienentwicklers zwar nicht ausgeräumt. Doch dürfte die chinesische Regierung einen ungeordneten Kollaps wohl vermeiden wollen, heisst es am Markt. Positiv stimme zudem, dass die US-Notenbank Fed vorerst an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhält. Zudem liege das Wachstum in den grossen Industrieländern über dem Trend und dies werde wohl so bleiben, heisst es in einem Kommentar der Credit Suisse.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 08.15 Uhr um 0,14 Prozent niedriger bei 11'922,29 Punkten. Von den 20 SMI Werten werden die meisten um -0,1 Prozent niedriger gestellt.

Grössere Abschläge gibt es bei den Blue Chips vorbörslich einzig bei Geberit (-1,1%). Hier hat laut Händlern der Broker Exane das Rating auf "Underperform" von "Neutral" gesenkt.

Richemont sowie Swatch verbuchen Abschläge von je 0,7 Prozent. Allerdings hatten sich die Aktien der Luxusgüterhersteller zuletzt auch deutlich von der Verlusten von Anfang Woche erholt.

Roche (-0,1%) sind trotz der Mitteilung, dass die Weltgesundheitsorganisation erstmals ein Medikament als Vorbeugung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten empfiehlt, wie der Gesamtmarkt vorbörslich leicht tiefer. Die WHO verweist dabei auf eine Antikörper-Kombination von der US-Firma Regeneron und eben dem Basler Pharmakonzern.

Grössere Bewegungen gibt es auch am breiteren Markt nur wenige. Dufry werden um 2,4 Prozent höher gestellt. Der Reisedetailhändler erwartet laut eigenen Angaben von neuem spanischen Gesetz geringere Mietkosten. Denn die Mieten sollen neu an die tatsächlichen Passagierzahlen gekoppelt werden, bis die Passagierzahlen wieder das Niveau von 2019 erreichen.

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