Zürich (awp) - Sehr negative Vorgaben von der Wall Street und aus Fernost dürften am Mittwoch auch der Schweizer Aktienbörse Verluste bescheren. Am Vortag hatte die unerwartet hohe Inflation in den USA die Aktienmärkte massiv unter Druck gesetzt. Dabei waren vor allem Technologiewerte, die als besonders zinsabhängig gelten, unter die Räder geraten. Aber auch am breiten Markt kam es zu massiven Kursverlusten. Denn die Marktteilnehmer erwarten nun weiterhin deutliche Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed. Dies führte auch zu einem starken Anstieg der Kapitalmarktzinsen.

Am Markt war von einer bösen Überraschung die Rede. Die Commerzbank erwartet daher für heute von einen "sell everything day" - einen Tag, an dem die Anleger Risiken komplett scheuen, und durch die Bank verkaufen. Ob es im Verlauf aber nicht doch zu einer Beruhigung komme, müsse sich weisen. "Aber es könnte durchaus sein, dass Anleger versuchen Schnäppchen zu machen", sagt ein Händler. Und letztlich habe es sich meist ausbezahlt, an schwachen Handelstagen zuzugreifen. Zudem habe die Schweiz am Vortag ebenfalls um 0,9 Prozent Minus geschlossen und damit einen Teil der Verluste bereits vorweggenommen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,61 Prozent niedriger bei 10'824,65 Punkten. 18 der 20 SMI-Titel werden zwischen -0,2 Prozent (Swisscom) bis -1,4 Prozent (Novartis) indiziert.

Grössere Abschläge gibt es für Technologietitel wie Logitech, AMS-Osram, VAT, Inficon und Comet (je rund 1,4%). Von einer Empfehlung belastet wird auch Straumann (-2,3%). UBS hat den Medizintechniktitel auf "Sell" von "Neutral" zurückgesetzt.

Fester sind im SMI einzig Sika (+1,0%) und Roche (+0,1%). Oddo hat die Abdeckung für Sika mit "Outperform" gestartet. Und Berenberg hat den Pharmariesen auf "Buy" von "Hold" hochgestuft. Dagegen hat Berenberg die Empfehlung für Novartis (-1,4%) auf "Hold" von "Buy" gesenkt.

pre/rw