Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Mittwoch wenig verändert gesehen. Vor der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung der geldpolitischen Beschlüsse der US-Notenbank Fed am Abend dürften sich die Anleger zurückhalten, heisst es am Markt. Erwartet wird am Markt, dass das Fed den Leitzins wegen der hohen Inflation voraussichtlich um 0,5 Prozentpunkte auf die Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent anheben wird. Es wäre der zweite Zinsschritt in Folge, nach einer Anhebung um 0,25 Punkte im März. Manche Ökonomen schliessen aber auch einen Schritt um 75 Basispunkte nicht aus.

Die hohe Inflation mache den Notenbanken das Leben schwer und zwinge sie, die Zinssätze schneller anzuheben, heisst es dazu in einem Marktkommentar. Der Knackpunkt dürften aber die Erläuterungen des Fed und die Prognosen zur Entwicklung der Zinssätze sein. Impulse könnten am Mittwoch zudem von einer Reihe von Konjunkturzahlen ausgehen. So werden unter anderem Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den USA sowie der Arbeitsmarktreport der privaten Agentur ADP veröffentlicht. Die ADP-Zahlen geben einen Vorgeschmack auf den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der am Freitag publiziert wird.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr 0,07 Prozent leichter bei 11'992,94 Punkten. Bis auf Geberit werden sämtliche SMI-Werte niedriger indiziert. Dabei erstrecken sich die Abschläge auf -0,06 Prozent bei Credit Suisse bis -0,15 Prozent bei UBS.

Hierzulande steht der Sanitärkonzern Geberit mit seinem Quartalsabschluss im Rampenlicht. Die Aktien werden vorbörslich um 0,9 Prozent höher gestellt. Der Bauzulieferer hat einmal mehr die Markterwartungen übertroffen. Allerdings ging die Gewinnmarge nicht unerwartet leicht zurück, blieb aber weiterhin über der angestrebten Zielspanne.

Einen Erfolg verbuchen kann Novartis (-0,1%). Der Pharmakonzern Novartis kann seine personalisierte Zelltherapie Kymriah bei Lymphkrebs in der EU für eine weitere Indikation vermarkten. Allerdings zeigt sich dies nicht im vorbörslichen Aktienkurs.

Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und UBS, die am Vortag markant zulegt hatten, stehen vorbörslich eine Spur tiefer.

Bei den Aktien von Temenos (-0,1%), um die sich seit geraumer Zeit wieder Übernahmespekulationen ranken, scheint sich die "Hitze" etwas abzukühlen, wie Händler sagen. Als mögliche Käufer des Softwarehauses werden die Beteiligungsgesellschaften Thoma Bravo sowie EQT gehandelt.

Auf den hinteren Rängen halten sich die Kursausschläge ebenfalls in Grenzen. Einzig EFG (-3,6%) fallen auf. Bei ihnen wird am Berichtstag allerdings die Dividende von 0,36 Franken je Aktie fällig.

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