Zürich (awp) - An der Schweizer Aktienbörse dürften nur wenige Stunden vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell keine dickeren Stricke mehr zerrissen werden. Aufgrund vorbörslicher Indikationen wird zum Wochenschluss eine nur wenig veränderte Tendenz im frühen Geschäft erwartet. Händler erhoffen sich vom Fedchef Hinweise auf eine etwas straffere geldpolitische Ausrichtung. Die Fachleute sind sich aber unsicher, wie konkret Powell werden wird. Eine ausdrückliche Ankündigung erwarten daher nur die wenigsten. Vor der nächsten geldpolitischen Sitzung des Fed, die erst in etwa einem Monat stattfinde, werde Powell wohl kaum etwas ankündigen, heisst es in einem Kommentar der Commerzbank. Bis dahin würden mit dem US-Arbeitsmarktbericht und der Inflationsrate für August noch wichtige Daten veröffentlicht.

Die Vorgaben aus den USA und aus Fernost lassen ebenfalls keine klare Richtung erwarten. Die Marktstimmung sei nach den Anschlägen auf den Flughafen in Kabul etwas gedämpft, heisst es. Zudem sorgen sich die Marktteilnehmer weiter wegen der möglichen Folgen der sich rasant ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus sowie um die Entwicklung in China. Die Anleger in Asien seien wegen möglicher künftiger regulatorischer Massnahmen in dem Land nervös, was sich auch an den schwächelnden Aktienkursen der jüngsten Zeit zeige.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird um 08.15 Uhr 0,05 Prozent tiefer indiziert bei 12'403,27 Punkten. Dabei werden sämtliche 20 SMI-Titel tiefer gestellt. Die Kursabschläge reichen von -0,03 Prozent (für Swisscom) bis -0,1 Prozent (für UBS).

Die defensiven Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche, die am Vortag dem SMI zu einem Kursplus verholfen hatten, treten mehr oder weniger an Ort.

Auch am breiteren Markt halten sich die Kursausschläge in Grenzen. Bachem (-0,6%) fallen nach einem festeren Start ins Minus. Der Peptidhersteller hat im ersten Halbjahr 2021 besser abgeschnitten als erwartet. Händler erklären sich das vorbörsliche Minus am ehesten mit Gewinnmitnahmen nach einem sehr guten Lauf.

Auf der anderen Seite werden Autoneum (+0,7%) etwas höher gestellt. Eine Erklärung dafür gab es zunächst nicht. Möglicherweise ein Analystenkommentar, so ein Händler.

Für die Aktien der Immobilienfirmen Hiag und Zug Estates sowie der Finanzinstitute Luzerner Kantonalbank und CFT sowie Edisun, die mit Ergebnissen aufgewartet haben, werden keine vorbörslichen Kurse gestellt.

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