Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag etwas höher gesehen. Positive Vorgaben aus den USA und aus Fernost stimmten die Anleger zuversichtlich. Vor der Veröffentlichung der geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) um 14.15 Uhr und der darauf folgenden Pressekonferenz mit EZB-Chefin Christine Lagarde dürften sich die Aktivitäten allerdings in Grenzen halten, heisst es am Markt. Von der EZB erwartet eine Mehrheit der Ökonomen eine Zinserhöhung um 0,75 Prozent. Dies wäre die stärkste Leitzinsanhebung seit der Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. Experten verweisen auf die extrem hohe Inflation.

Bis dahin dürfte die Entwicklung der US-Börsen am Vortag für ein besseres Marktsentiment sorgen, heisst es am Markt. Dort hatten deutlich sinkende Ölpreise die zuletzt dominanten Inflationssorgen in den Hintergrund rücken lassen. Zudem dämpfte der Konjunkturbericht der US-Notenbank die Erwartungen sehr starker Zinsanstiege etwas. Dies wurde mit Erleichterung angenommen und führte insgesamt zu einer Erholung an den Anleihemärkten. Im Gegenzug sank die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen wieder unter die Marke von 3,30 auf 3,28 Prozent.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 8.15 Uhr um 0,46 Prozent höher bei 10'854,33 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex um 0,27 Prozent niedriger geschlossen. Sämtliche SMI-Titel werden zwischen +0,8 Prozent (bei Roche) und +0,2 Prozent (bei SGS) höher gestellt.

Roche werden vorbörslich um 0,8 Prozent höher mit 326,15 Franken gestellt. Dies wird am Markt damit begründet, dass Jefferies den Pharmatitel auf "Buy" von "Hold" und das Kursziel auf 375 von 355 Franken erhöht hat. Dagegen hat Morgan Stanley das Preisziel für Roche aber auf 350 von 370 Franken gesenkt.

Hinter Roche folgen die Banken CS und UBS sowie die Zykliker ABB und Holcim mit Kursgewinnen von einem halben Prozent.

Dagegen sind die defensiven Werte Novartis, Nestlé und Swisscom mit Kursaufschlägen von 0,3 Prozent am unteren Ende der Kurstafel zu finden.

Auf den hinteren Rängen fallen Basilea (+1,4%) auf. Die Biotechfirma verkauft eines ihrer Onkologie-Programme an Nodus Oncology und erhält dafür zunächst eine Vorauszahlung von 1 Million Franken. Basilea hat aber Anspruch auf mögliche weitere Zahlungen in Höhe von bis zu 241 Millionen.

Die Aktien von Helvetia steigen um 0,9 Prozent. Der Versicherer hat in der ersten Jahreshälfte 2022 einen Gewinnrückgang verbucht. Geschuldet ist dies vor allem Einbussen im Anlagegeschäft. Dagegen hat sich die Gruppe operativ verbessert.

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