Zürich (awp) - Die Stimmung am Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch schlecht. Die Mehrheit der Titel dürfte deshalb nachgeben. Grosse Ausnahme sind den vorbörslichen Kursen zufolge jedoch die schwergewichtigen Roche, welche von einer positiven Studie eines Konkurrenten profitieren könnten. Dies könnte sogar dazu führen, dass der SMI positiv eröffnet.

Gleichwohl habe die Stimmung am Markt nach dem leichten Plus vom Vortag, welches auf fünf Handelstage mit zum Teil happigen Verlusten folgte, wieder gedreht, meinen Händler. Ein Grund seien negative Vorgaben aus den USA und Asien. Als Belastung erwiesen sich in New York einmal mehr die steigenden Zinsen und Aussagen mehrerer Fed-Vertreter, die wegen der hohen Inflation weitere Zinserhöhungen ankündigten. Für Verunsicherung sorgt auch die Situation am europäischen Gasmarkt, wo nicht zuletzt infolge der Lecks an den Ostseepipelines die Preise am Dienstag wieder stark angestiegen waren.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 8.15 Uhr 0,07 Prozent auf 10'133,06 Punkte. 18 der 20 SMI-Blue-Chips geben allerdings nach. Und der breite SMIM ist vorbörslich mit -0,69 Prozent klar im Minus.

Die grossen Ausreisser sind Roche, die vorbörslich um 3,4 Prozent anziehen und damit dem Gesamtmarkt ihren Stempel aufdrücken. Grund für diese Avancen ist die Alzheimerstudie eines Konkurrenten. Deren positive Ergebnisse seien ein gutes Omen für eine laufende Roche-Alzheimer-Studie, meinen Börsianer. Die Studiendaten von Roche zum Wirkstoff Gantenerumab werden im Oktober oder November erwartet und könnten den Roche-Kurs dann deutlich bewegen.

Gewinne verbuchen daneben einzig noch Lonza (+1,4%). Laut Börsianern könnten die Papiere des Pharmazulieferers ebenfalls von den guten Nachrichten in Sachen Alzheimer profitieren.

Die anderen SMI-Titel geben zwischen 0,3 und 1,3 Prozent nach. Die rote Laterne tragen Swiss Re, welche vom Hurrikan "Ian" belastet werden. Dieser könnte am Mittwochabend (Ortszeit) in Florida auf Land treffen.

Überdurchschnittliche Abgaben verzeichnen vorbörslich ausserdem die Titel der beiden Grossbanken UBS und CS (je -0,9%). Die Institute haben am Vorabend in den USA saftige Bussen von je 200 Millionen US-Dollar aufgebrummt bekommen. Der Grund für die Strafzahlungen ist, dass Mitarbeitende von 2018 bis 2021 "routinemässig" über geschäftliche Angelegenheiten mithilfe von Messaging-Anwendungen auf ihren persönlichen Geräten kommunizierten und die Banken diese Kommunikation nicht aufbewahrten.

Relativ stark abwärts könnte es ausserdem mit Givaudan nach negativen Analystenkommentaren sowie mit ABB gehen.

rw/ys