Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich für Dienstag eine wenig veränderte Eröffnung ab. Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland wütet derweil weiter und hält die Volatilität an den Finanzmärkten hoch. Auch wenn es zu ersten Gesprächen zwischen den beiden Kriegsparteien gekommen sei, könne von einer Beruhigung der Lage jedenfalls überhaupt nicht gesprochen werden, meinte ein Händler. Die Vorgaben aus Übersee könnten aber die Märkte in Europa zum Start in den März stützen. So hat die späte Erholung an der Wall Street gerade in Asien für einen freundlichen Auftakt in den neuen Monat gesorgt.

Am Markt wird dies vor allem mit den Erwartungen an den weitern Kurs der US-Notenbank Fed begründet. Denn angesichts der unsicheren Wachstums- und Investitionslage sind die Renditen in den USA zuletzt gesunken und die Marktteilnehmer passen nun ihre Zinserwartungen an. "Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte am 16. März liegt nun praktisch bei null", sagte ein Händler. "Die Anleger scheinen mehr als bereit zu sein, über die Unwägbarkeiten des Krieges hinwegzusehen - zumindest vorläufig", meinte ein anderer. Neben einer Vielzahl an Unternehmensmeldungen stehen heute in vielen Ländern Einkaufsmanagerindizes für den Industriesektor auf dem Programm.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird gegen 08.20 Uhr um 0,12 Prozent tiefer indiziert bei 11'972,19 Punkten. Dabei werden alle 20 SMI-Titel bis auf Swiss Life (+2,4%) zumeist ganz leicht tiefer gestellt.

Der Versicherer hat am Morgen Jahreszahlen vorgelegt, die den anhaltenden Erfolgskurs untermauern. So hat der Konzern den Gewinn deutlich gesteigert und konnte die im dreijährigen Strategieprogramm bis Ende 2021 gesetzten Ziele zumeist übertreffen. Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat ausserdem eine üppige Dividendenerhöhung vor.

Dagegen geht es für die beiden Grossbanken UBS und CS (beide -0,9%) erneut deutlich abwärts. Bereits am Montag hatten sie zu den grössten Verlierern gezählt. Auslöser ist der Ausschluss russischer Banken aus dem Zahlungssystem Swift, der nicht ohne wirtschaftliche Folgen für den europäischen Bankensektor bleiben dürfte.

Das eigentliche Nachrichtenaufkommen findet an diesem Morgen aber in den hinteren Reihen statt. So kann etwa der Verpackungshersteller SIG Combibloc (+2,4%) mit seiner Gewinnsteigerung 2021 klar punkten. Für 2022 wird ein erneut starkes Wachstum prognostiziert.

Neben SIG hat haben unter anderem auch noch Industrieunternehmen wie Oerlikon, Feintool oder Arbonia für 2021 über ein starkes Wachstum berichtet.

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