Zürich (awp) - Nach dem Ausverkauf zum Wochenschluss stehen die Zeichen am Schweizer Aktienmarkt auf Stabilisierung. Am vergangenen Freitag war der Leitindex SMI mit einem Wochenverlust von 2,8 Prozent aus dem Handel gegangen. Alleine am Freitag war er aus Sorge um eine neue Corona-Variante um 2 Prozent in die Knie gegangen. Andere Börsenplätze in Europa waren teilweise noch stärker eingebrochen und auch die Wall Street sackte am verkürzten Handelstag ab. In Asien sind die Börsen am Montag zwar mit weiteren Abgaben in den Handel gestartet, Händler verweisen aktuell aber vor allem auf die erwartete Eröffnung der Wall Street am Nachmittag. Die Futures deuten nämlich auf eine klare Erholung hin.

"In den USA machen sich bereits jene Investoren bemerkbar, die mögliche Rücksetzer zum Einstieg nutzen", kommentiert ein Börsianer. Einig sind sich die Marktteilnehmer, dass es in den kommenden Tagen deutlich volatiler zugehen dürfte. Noch sei einfach nicht genug bekannt über die neue Variante. Allerdings liessen Äusserungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Wochenende darauf schliessen, dass die Symptome der Virus-Variante Omicron anscheinend mild sind. Ausserdem stellte der Moderna-Chef für Anfang 2022 eine neu überarbeitete Version des Impfstoffs in Aussicht. Dies scheine erst einmal auszureichen, um die Gemüter ein wenig zu beruhigen, meint ein Händler. Zudem stehen in dieser Woche verschiedene Konjunkturdaten auf der Agenda, die Themen wie Inflation und das weitere Vorgehen der Notenbanken auf die Tagesordnung rücken. Zum Wochenschluss stehen dann in den USA die monatlichen Job-Daten an.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird gegen 08.25 Uhr um 0,64 Prozent höher taxiert auf 12'277,46 Punkte. Mit den Verlusten in der vergangenen Woche hat der SMI seine Gewinnsträhne der Vorwochen beendet. Sieben Wochen hintereinander hatte sich das Barometer jeweils zugelegt.

Vorbörslich werden aktuell Werte wie Richemont (+1,5%) oder auch Swatch (+1,7%) höher erwartet. Sie hatten vergangenen Freitag ebenso wie zahlreiche Vertreter der Finanzbranche deutlich Federn gelassen. UBS, CS, Swiss Re, Swiss Life und auch Zurich werden allesamt um mehr als ein Prozent höher erwartet.

Auch in den hinteren Reihen sind bei Werten wie EFG, Cembra oder Bâloise überdurchschnittliche Kursgewinne zu sehen.

Darüber hinaus zeichnen sich bei den am Freitag arg gebeutelten Dufry (+1,9%) und Flughafen Zurich (+1,4%) Erholungstendenzen ab. Dufry etwa waren prozentual zweistellig abgesackt.

Nachrichten gab es auch eher aus der zweiten Reihe. So leidet der Vakuumventil-Hersteller VAT (+1,0%) zwar unter der Verfügbarkeit von Rohmaterialien. Das Umsatzziel für 2025 will CEO Michael Allison dennoch weit übertreffen, wie er in einem Interview mit "cash.ch" sagte.

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