Zürich (awp) - Die Schweizer Börse wird zum Start in die durch die Weihnachtsfeiertage verkürzte Woche schwächer erwartet. Die Anleger seien verunsichert wegen der Nachrichten über eine ansteckendere Mutation des Coronavirus in Grossbritannien, heisst es am Markt. Damit steige die Gefahr, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten wieder verstärkt eingeschränkt werden könnten. Zudem gibt es weiterhin keine Einigung auf einen Brexit-Handelsdeal. Dies dürfte den Risikoappetit der Anleger wohl zügeln, heisst es am Markt. "Eine Weihnachtsbescherung an der Börse ist nun zumindest fraglich geworden", sagt ein Händler.

Auch die Einigung über ein milliardenschweres Konjunkturpaket in den USA dürfte die Anleger nicht recht aus der Reserve locken. Das rund 900 Milliarden Dollar schwere Paket soll noch am Montag verabschiedet werden. Davon sei nun schon so lange die Rede, dass es zu einem grossen Teil bereits in die Kurse eingepreist sein dürfte. Andere Impulse sind ausserdem rar. Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht auf dem Programm. Auch dürften sich viele Marktteilnehmer bereits in die Weihnachtsferien verabschiedet haben.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,72 Prozent tiefer bei 10'447,89 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Werte werden tiefer indiziert. Die Abschläge belaufen sich auf -0,5 Prozent bei Roche bis -1,2 Prozent bei UBS. In der Vorwoche ist der Leitindex um 1,3 Prozent auf 10'523,86 Zähler gestiegen und liegt damit nur noch um 0,9 Prozent unter dem Stand von Ende 2019.

Der defensive Charakter und positive Produktnachrichten stützen Roche (-0,5%) nach unten ab. Der Pharmakonzern hat mit seinem Produktkandidaten Faricimab zur Behandlung von Patienten mit einem sogenannten diabetischem Makulaödem in zwei Phase-III-Studien die gesteckten Ziele erreicht. Auch die Titel von Rivale Novartis s(-0,5%) halten sich vergleichsweise gut.

Mit Swisscom (-0,6%), Lonza und Nestlé (je- 0,7%) sind weitere defensive Werte in der oberen Tabellenhälfte zu finden.

Die EU-Kommission hat das Erdnussallergiemittel Palforzia von Aimmune, einer Tochter von Nestlé Health Science, zugelassen. Es sei die erste Behandlungsoption, die für Erdnussallergie von der EU zugelassen sei.

Am Ende der Kurstafel sind die Banken UBS (-1,2%) und CS (-1,1%) sowie die Zykliker ABB (-1,2%) und LafargeHolcim (-1,0%) zu finden.

Den Uhrenherstellern Swatch und Richemont (je -0,9%) mache die neue Virus-Variante zu schaffen. Darunter litten auch die am breiten Markt notierten Dufry (-1,5%). Das virulentere Virus dürfte weitere Reiseeinschränkungen zur Folge haben, heisst es.

Der einzige höher gestellte Titel ist Straumann (+0,2) Prozent. Das Dentaltechnik-Unternehmen hat eine Vertriebspartnerschaft für Intraoralscanner mit seinem Partner Medit abgeschlossen.

pre/tt