Zürich (awp) - An der Schweizer Aktienbörse dürfte es gemäss vorbörslichen Indikationen zum Wochenschluss abwärts gehen. Negative Vorgaben aus den USA und Asien dürften belasten, heisst es am Markt. Grund sind die wieder aufgeflammten Zinssorgen in den USA. Am Vortag hatten unerwartet gute Konjunkturdaten aus den USA die Zinshoffnungen weiter gedämpft. So lagen alle Indikatoren des Einkaufsmanagerindex von S&P Global über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Dies deutet auf eine Ausweitung der wirtschaftlichen Aktivität in den USA hin. Die Zinssenkungserwartungen am Markt haben daher weiter abgenommen. "Es ist gut möglich, dass wir eine Zinssenkung des Fed, wenn überhaupt, erst im Dezember sehen werden", sagte ein Händler.

Getrübt wird die Marktstimmung auch durch einen Kursrutsch der Boeing-Aktie. Zudem ebbte die anfängliche Freude über die boomenden Geschäfte des Chipherstellers und KI-Vorzeigeunternehmens Nvidia im Handelsverlauf am Donnerstag deutlich ab. Mangels weiterer Impulse - hierzulande ist die Agenda leer - dürften sich die Anleger auf weitere US-Konjunkturdaten konzentrieren. Am Nachmittag werden die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter für April und das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan veröffentlicht.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 08.15 Uhr mit einem Minus von 0,45 Prozent auf 11'913,44 Punkte. Damit rückt die 12'000er-Marke, die vergangene Woche erstmals seit zwei Jahren wieder überschritten wurde, in weite Ferne. Zudem steuert der Leitindex auf einen Wochenverlust von aktuell rund einem Prozent zu.

Alle 20 SMI-Titel notieren tiefer. Die Abschläge bewegen sich mehrheitlich zwischen -0,3 Prozent (Swisscom) und -0,5 Prozent (Richemont). Noch tiefer, nämlich um 2,5 Prozent (respektive 31,45 Franken), werden die Aktien von Partners Group reduziert. Sie werden allerdings ex Dividende von 39 Franken pro Aktie gehandelt.

Ebenfalls "ex Dividende" sind Stadler Rail (-3,5% bzw. 0,99 Fr.) und Valiant (-4,6% bzw. 5,11 Fr.). Hier beträgt die Ausschüttung 90 Rappen bzw. 5,50 Franken.

Logitech werden um 1,1 Prozent niedriger erwartet. Auch andere Technologiewerte wie AMS Osram, Comet und Inficon sowie VAT sind um gut ein Prozent tiefer indiziert. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach dem starken Vortag, nachdem Nvidia besser als erwartet abgeschnitten hatte.

pre/kw