Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt werden am Montag tiefere Kurse erwartet. Nach den Gewinnen der vergangenen Wochen fehlten dem Markt die Impulse für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung, heisst es am Markt. Zudem sind die Vorgaben aus Asien negativ. Vor allem in China notierten die Aktien deutlich tiefer. Grund dafür sind Sorgen über die weitere Entwicklung in China. In den vergangenen Tagen ist es in dem Land zu den grössten Demonstrationen seit Jahrzehnten gekommen. Die Demonstrationen vom Wochenende dauerten in vielen Städten bis in die Nacht zum Montag an. Der Unmut im Volk richtet sich gegen die strikten Massnahmen der chinesischen Null-Covid-Politik wie wiederholte Lockdowns, Massentests und Zwangsquarantäne.

Dagegen sind die Vorgaben aus den USA wenig richtungsweisend. Denn am Freitag fand nach dem Feiertag Thanksgiving (am Donnerstag) nur ein verkürzter Handel statt. Konjunkturdaten sind zum Wochenauftakt ebenfalls dünn gesät. Im Tagesverlauf werden nur wenige wichtige Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Im Laufe der Woche stehen dafür Inflationszahlen aus Deutschland (Dienstag) der EU (Mittwoch), der Schweiz (Donnerstag) und mit dem PCE-Deflator (Donnerstag) auch aus den USA auf dem Programm. Daher dürften sich die Anleger wohl vorsichtig an den Markt herantasten, meint ein Händler.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,49 Prozent tiefer bei 11'112,78 Punkten. Sämtliche SMI-Werte notieren zwischen 0,2 Prozent (Swisscom) und 0,4 Prozent (ABB) schwächer.

Weiter im Fous stehen die Papiere der Credit Suisse (-0,3%), die am Freitag mit 3,307 Franken erneut auf ein Allzeittief abgesackt waren. Nach der Kapitalerhöhung für qualifizierte Aktionäre beginnt nun der zweite Teil für die bisherigen Aktionäre. Ab dem heutigen Montag werden die Aktien ohne die Bezugsrechte gehandelt, die Bezugsfrist läuft bis zum 8. Dezember. Es ist davon auszugehen, dass der Aktienkurs weiter einige Kapriolen schlagen wird.

Auch auf den hinteren Rängen halten sich die vorbörslichen Einbussen in Grenzen. Grössere Abschläge gibt es einzig bei Forbo (-10%). Die Industriegruppe stellt für 2022 mit 100 Millionen Franken einen deutlich tieferen Reingewinn in Aussicht als im Vorjahr. Damals stieg der Gewinn um einen Drittel auf 141,2 Millionen. Zudem kommt es zu einem überraschenden Wechsel an der Spitze des Unternehmens. CEO Michael Schumacher wird die Gruppe per Ende Monat verlassen und ab März 2023 durch Kardex-CEO Jens Fankhänel ersetzt. Bis dahin springt VR-Präsident This E. Schneider ein.

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