Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Mittwoch seitwärts oder mit moderaten Verlusten in den Handel starten. Dies sei auch nicht erstaunlich, meinen Händler mit Verweis auf die Kursgewinne der letzten Zeit. So hat der SMI an den ersten zwei Handelstagen der Woche fast 1 Prozent zugelegt, in der Woche davor insgesamt um mehr als 2 Prozent. Insofern sei ein Marschhalt durchaus angebracht, sagen Börsianer. Sie verweisen zudem auf durchzogene US-Vorgaben, nachdem der Schwung am Vorabend an der Wall Street gegen Handelsende abhanden gekommen war.

Abwarten sei heute auch angebracht, weil am Abend der mit Spannung erwartete "Zinsentscheid" der US-Notenbank Fed ansteht. Dabei geht es wie so oft weniger um die eigentlichen Leitzinsen, sondern um die Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell zum billionenschweren Konjunkturpaket. Ausserdem sieht sich die Zentralbank mit steigenden Kapitalmarktzinsen konfrontiert, was ebenfalls kommentiert werden dürfte.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.15 Uhr 0,07 Prozent tiefer bei 10'936,84 Punkten. 18 der 20 SMI-Titel verzeichnen Einbussen.

Am stärksten bergab geht es vorbörslich bei den Blue Chips mit den CS-Papieren (-1,0%). Schon am Vortag hatte die Aktie trotz positiver Angaben zum Jahresstart leicht nachgegeben, was unter anderem mit den Problemen des Instituts im Zusammenhang mit Greensill erklärt wurde. Nun kommt noch ein negativer Analystenkommentar von Kepler Cheuvreux dazu, in dem eine Kaufempfehlung zurückgenommen wird.

UBS ziehen derweil vorbörslich um 0,4 Prozent an, nachdem diese auch schon am Vortag gefragt waren. Händler fragen sich, ob es derzeit zwischen den beiden Grossbankenpapieren zu Verschiebungen komme.

Im Plus werden ausserdem nur noch Roche (+0,3%) erwartet. Der Konzern hatte am Morgen ein neues Analysegerät lanciert.

Alle anderen SMI-Titel werden zwischen -0,1 und -0,2 Prozent erwartet. Das gilt auch für Swatch, obwohl Firmenpatron Nick Hayek in einem Zeitungsinterview Optimismus versprühte. Der Boom werde kommen, sagte er. "In einigen Ländern wie China oder erstaunlicherweise auch den USA ist er bereits da."

Abschlüsse liegen zur Wochenmitte nur von Unternehmen aus der zweiten Reihe vor, etwa von Orell Füssli, V-Zug und dem Bahnunternehmen BVZ.

Investoren haben ausserdem ein Auge auf Orascom, weil die ägyptische Tochter Zahlen vorgelegt hat, sowie auf Rieter (+2,3%), weil Grossaktionär Michael Pieper seinen Anteil verkauft hat.

Im übrigen zeigte sich die Börsenbetreiberin SIX, die heute ihre Zahlen vorlegt, zuversichtlich in Sachen IPOs. Er könne sich vorstellen, dass schon bald wieder mehr Firmen den Sprung auf das Börsenparkett wagen werden, sagte der Finanzchef gegenüber AWP. Denn die Lage um die Corona-Pandemie werde sich wohl bald normalisieren und an den Kapitalmärkten könnte wieder etwas Ruhe einkehren.

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