Zürich (awp) - Nach dem starken Lauf zur Wochenmitte dürften sich die Investoren am Donnerstag erst einmal an der Seitenlinie aufhalten. Entsprechend deuten die Indikationen für den Schweizer Aktienmarkt auf eine nur wenig veränderte Eröffnung hin. Am Mittwoch war der Leitindex SMI zeitweise um mehr als 2 Prozent gestiegen. Die Vorgaben aus Übersee sind derweil gemischt. Während die Wall Street auch am Mittwoch nochmals kräftig zulegte, haben die asiatischen Investoren im Vorfeld wichtiger US-Daten bereits eine vorsichtige Haltung eingenommen.

Am Nachmittag stehen in den USA die Konsumentenpreise auf der Agenda. "Es wird erwartet, dass die Inflation dort auf 7,3 Prozent gestiegen ist - ein weiterer Höchststand in diesem Zyklus und ein Niveau, das seit 1982 nicht mehr erreicht wurde", sagte ein Händler. Sollten die Daten höher als erwartet ausfallen, dürfte dies die Renditen weiter in die Höhe treiben und die Aktienkurse tendenziell belasten. Sollten diese Erwartungen hingegen unterschritten werden, könnte dies den Aktienkursen weiteren Schub geben, heisst es im Handel.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI tritt gegen 08.15 Uhr mit +0,02 Prozent auf der Stelle bei 12'370,38 Punkten. Von den 20 SMI-Werten weise alle bis auf Zurich, Lonza und Novartis negative Vorzeichen auf.

Hierzulande stehen vor allem die beiden Finanzwerte CS und Zurich mit ihren jeweiligen Zahlen im Mittelpunkt. Die Grossbank CS (-2,6%) hat im vierten Quartal 2021 wegen einer milliardenschweren Wertberichtigung tiefrote Zahlen geschrieben. Auch im gesamten von zahlreichen Pannen und Verlusten geprägten Geschäftsjahr 2021 resultiert für die zweitgrösste Schweizer Bank ein massiver Jahresverlust. Die ersten Analystenkommentare nennen die Zahlen denn auch schwach.

Der Versicherer Zurich (+1,9%) hingegen hat nach dem von Corona belasteten Vorjahr 2021 die Ergebnisse gesteigert und besser als erwartet abgeschnitten. Die Aktionäre sollen erneut eine hohe bzw. erhöhte Dividende erhalten. Der Lifescience-Konzern Lonza (+1,5%) wiederum ist nach einer neu ausgesprochenen Kaufempfehlung von Stifel verstärkt gesucht.

Auch in den hinteren Reihen steht vorbörslich mit Leonteq (+2,4%) ein Vertreter der Finanzbranche nach Zahlen im Fokus. Der Derivate-Spezialist hat 2021 Rekordmarken erreicht.

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